Draussen zieht die gelbrote Wüstenlandschaft an mir vorbei. Am Horizont flirrt die Luft, Himmel und Sand formen ein fremdes, verschwommenes Bild.
Es ist heiss. Der Fahrtwind zerzaust mir die Haare, wirbelt sie mir ums Gesicht und in die Augen. Weshalb nur vergesse ich jedes Mal, den Haargummi mitzunehmen, wenn ich ein Taxi nehme? Allmählich sollte ich es ja wissen! Fahre ich doch lieber mit offenem Fenster als mit Klimaanlage, wenn es so wahnsinnig heiss ist.
Der Sand leuchtet gelblich, die Berge im Hintergrund zeichnen sich klar gegen den stahlblauen Himmel ab. In der Ferne liegt ein unbewegliches blaues Band: das Meer.
Oh, wie sehr ich diese Hitze, den heissen Wind, die Wüste liebe! Die Fahrt könnte wegen meiner Stunden lang dauern. Die Strasse ist gut. Hie und da passieren wir einen Checkpoint und Mustafa ist ein ausgezeichneter Fahrer.
Eigentlich fährt er wie ich: keine starke Beschleunigung, sanftes Schalten, kein ruckartiges Bremsen. Behutsam lenkt er den Wagen, ohne dass ich es spüre. Wir gleiten ruhig und schweigsam durch diese scheinbar öde Landschaft. Eine Landschaft, die mich unendlich fasziniert: die Farbe des grobkörnigen Sandes, die vom Wind geformten Hügel, die in sanften Wellen vom Meer weg hin zum Gebirge rollen, die kargen, dunklen, brüchigen Felsen. Hin und wieder da ein Sträuchlein, dort ein paar Büschel Gras, ein einsamer windzerzauster Baum.
„Arabisch oder Englisch?“ Mustafa hält fragend eine Musikkassette in den Händen. Arabisch bitte! Als die Musik ertönt, blicke ich wieder in die Wüste hinaus, damit Mustafa mein Gesicht nicht sieht. Meine Augen werden feucht. Ich möchte ewig so weiter fahren.
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