Feste sind ja an und für sich etwas Schönes. Und an und für
sich freue ich mich für andere Menschen wenn sie etwas zu feiern haben.
Gibt es aber in Ägypten grössere Feiertage, wie jetzt nach dem Ramadan, dann bereite ich mich auf Unannehmlichkeiten vor. Warum? Hurghada wird von den „besseren“ Ägyptern aus Kairo und Alexandria und wer weiss woher überflutet, die es sich leisten können, hier ein paar Tage Ferien zu machen. Das sieht beim diesjährigen Eid Al-Fitr aus meiner Sicht so aus:
Gibt es aber in Ägypten grössere Feiertage, wie jetzt nach dem Ramadan, dann bereite ich mich auf Unannehmlichkeiten vor. Warum? Hurghada wird von den „besseren“ Ägyptern aus Kairo und Alexandria und wer weiss woher überflutet, die es sich leisten können, hier ein paar Tage Ferien zu machen. Das sieht beim diesjährigen Eid Al-Fitr aus meiner Sicht so aus:
Frühmorgens auf dem Rennrad fährt plötzlich ein Auto langsam
neben mir her, ich reagiere zuerst nicht, wende meinen Blick dann doch zur
Seite und Klick! werde ich von einem soeben der Pubertät entschlüpften Ägypter
abgelichtet. Das Auto ist voller solcher Typen. Nach gelungener Aufnahme
grinsen sie und geben Gas. Bin ich inzwischen eine Sehenswürdigkeit geworden?
Normalerweise vermeide ich einen Aufenthalt an einem der
Feiertage im Stadtzentrum wohlweislich, aber immer lässt sich das nicht
vermeiden. Ich warte da also gegen Mittag am Strassenrand auf einen Bus. Einer
dieser Bonzenkarren fährt langsam heran, bleibt vor mir stehen, die Insassen
(siehe oben) Starren mich an, als ob sie noch nie eine anständig angezogene
Europäerin gesehen hätten.
Abends warte ich am Strassenrand, dunkel ist es schon (das wird’s
momentan um sieben Uhr). Ein Auto dreht schon von weitem das Volllicht auf, fährt
ganz langsam heran, blinkt, als ob es ein Taxi wäre, immer mit Volllicht, damit
ich ja nichts sehe. Die Insassen (diesmal älter und fett) begutachten mich und
geben dann Gas. Bin ich eine Prostituierte? Als endlich ein Bus kommt, rufe ich
voller Erleichterung dem Fahrer ein „Alhamdu‘lillah“ (Gott sei Dank) durchs
Fenster.
Mein Telefon läutet, voller Hoffnung auf einen Sprachinteressenten
nehme ich ab. Ein Mann stellt sich halb Arabisch, halb Englisch mit seinem
Namen als Doktor vor, er sei sechzig. Ich verstehe ihn nicht ganz und frage
nach, ob er denn Englisch lernen wolle. Nein, antwortet er, eigentlich nicht
direkt. Er wolle mich heiraten!
Liebe Ägypter: nicht alle Europäerinnen sind käuflich und
nicht jede will unbedingt einen von Euch! Wann kapiert Ihr das?
Zum Glück gehen auch in Ägypten Feiertage einmal zu Ende.
Übrig bleibt mir die Frage, ob ich denn nun lieber die kurzzeitigen Belästigungen
der Wohlhabenden oder lieber die regelmässige Anmache der Arbeiter und Bauern
bevorzuge ;-) …
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