Der Sand schluckt die zielstrebigen, festen Schritte. Mondlos.
Stockdunkel. Nur zaghaft lassen sich die Schatten der Mauern erahnen. Nach
einer Weile erhalten sie Formen: Dächer, Balkone, Fenster, Türen. Irgendwo
bellt ein Hund grundlos, bis ein weiterer Hund in das sinnlose Gebell
einstimmt.
Sonst ist es still. Am schwarzen Nachthimmel leuchten
funkelnde Punkte. Unbekümmert und beständig hängen sie dort oben und verschwenden
ihre zeitlose Pracht wahllos an alle, die ihnen den Blick zuwenden. Die
Schritte zögern… halten an, um dieses zauberhafte Bild einzufangen.
Abseits bewegt sich etwas… Unklares… Dunkles. Mitten im
Dunkeln. Der Atem stockt, die Schritte beschleunigen, der Blick lässt die Himmelspracht
fallen und klammert sich unsicher am Dunkeln fest. Nichts zu sehen, nichts zu
hören. Doch der Schatten kommt näher. Zwei Schatten. Viele Schatten. Der Puls
rast, die Schritte bleiben fest und bestimmt.
Die langen, schmalen Schatten schweben tanzend über den
unebenen Grund. Der Sand schluckt ihre Schritte, ihre langen flatternden Gewänder
verschmelzen mit dem Dunkel der Nacht. Sie verschwinden hinter einer Mauer… tauchen
wenige Sekunden später wieder hervor. Sie kommen näher und verschwinden wieder
im zwielichtigen Dunkel.
Die befestigte Strasse ist fast erreicht, die
Strassenlaterne wirft bereits ihr warmes Licht ins Dunkel. Aufatmen.
Doch dort im Dunkeln?
Die Schatten bewegen sich munter hin und her. Leises Gelächter
erklingt… Spiel der Jungen im Dunkel. Lange Kaftane und Fangen, ein
Kinderspiel. Was sonst? Wie töricht!
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