Weltklasse-Squash in Hurghada! Jedes Jahr wollte ich das Turnier besuchen, hatte aber entweder keinen Platz mehr auf der Tribüne bekommen oder hatte den Anlass verpasst.
Dieses Jahr war es aber anders: ich wusste früh genug davon und Platz hatte es in Hülle und Fülle. Während den Vorrunden und noch während der Halbfinals war die Tribüne nicht mal zur Hälfte besetzt.
Was es ebenfalls in Hülle und Fülle gab, war Polizei und Armee. Vor den Spielen machte ein Gerücht die Runde, wonach Überbleibsel der NDP den Anlass stören und Angst und Schrecken verbreiten wollten - mitten in die Livekameras der europäischen Sportsender. Das Sicherheitsaufgebot war riesig, das Gelände war mehrfach abgeriegelt, Militär mit einem Wasserwerfer und Panzern stand da, ebenso zahlreich und unübersehbar war die weiss uniformierte Polizei. Allerdings hatte ich mehr den Eindruck, sie langweilten sich… Komisch anzusehen war eine Truppe von Polizeirekruten, die zwanzig Mann hoch im Gänsemarsch quer durch die Promenade defilierte. Die hinteren Mannen konnten den vorgegebenen Rhythmus nicht einhalten – es war zu witzig, denen zuzusehen.
Doch zurück zum Anlass selbst. Ausländer waren praktisch keine zu sehen, weder auf der Tribüne, noch an den liebevoll hergerichteten Ständen mit ägyptischem Kunsthandwerk, noch an der Fotoausstellung über Ägypten und Kairo wie es einst war.
Ich sah mir Viertel-, Halbfinal und das Final der Männer an. Absolute Weltklasse! Was die Weltnummern zwei und drei, Ramy Ashour und Karim Darwish, beides Ägypter, beim Final boten, war atemberaubend! Spitzensquash mit unendlich langen, spannenden und blitzschnellen Ballwechseln, die oft in „Let“ endeten statt mit einem Punkt. Zwischen den Spielen wurde ägyptische Musik gespielt, getanzt und geklatscht. Über der ganzen Szenerie wehte ein leichter, warmer Wind und ein knallgelber Vollmond klebte am Nachthimmel.
Momente, Augenblicke und Stunden, wie ich sie liebe und den Alltag weit in die Ferne rücken.
Finale: Ramy Ashour vs. Karim Darwish |
fern des Alltags |
Gewonnen hat das mit USD 77‘500 prämierte Turnier Ramy Ashour im fünften Satz. Mir wäre Karim Darwish lieber gewesen – sein Spiel war ruhig, konzentriert und beherrscht. Ramy hingegen schimpfte häufig und war mit den Entscheiden des Schiedsrichters nicht immer einverstanden…
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