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Donnerstag, April 26, 2012

Schlag auf Schlag: noch eine Ohrfeige

Um zu verhindern, dass Vertreter des alten Regimes zum nächsten Präsidenten Ägyptens erwählt werden könnten, hat das (islamistisch dominierte) Parlament ein Gesetz zum Ausschluss des aktiven Wahlrechts für jene Personen eingereicht. Dies wurde vom Obersten Militärrat rechtzeitig genehmigt und publiziert.

Ahmed Shafiq – Mubarak’s letzter Vize nach dessen Abtritt, langjähriger Minister und Ex-Luftwaffenchef - war aus dem Rennen.

Aufgeben galt für ihn nicht und er hat gestern Einspruch gegen diesen Erlass erhoben. Und siehe da: Der Oberste Gerichtshof hat den Einspruch heute gutgeheissen und somit darf Shafiq kandidieren! Begründet wurde der Entscheid des Obersten Gerichtshof nicht – es wird gemunkelt, es wollte weitere Einsprachen und damit eine Verzögerung der Wahlen verhindern.

Was für ein Witz!

Nachdem Omar Suleiman aus dem Rennen flog, hat das Militär wieder „seinen“ Mann. Jahrzehntelange Militärerfahrung, regimetreu und kein Islamist. Die Islamisten werden sich grün und blau ärgern. Sie schaffen es nicht mal, sich auf die Unterstützung eines einzigen gemeinsamen Präsidentschaftskandidaten zu einigen. Ihr eigener „Ersatz“-Kandidat Mohamed Mursi hat wenig Chancen. Und jener, der Sympathien der Islamisten, der Liberalen und der Regimetreuen auf sich vereinigen könnte – Abu El Fatuh, ex Muslimbruder – wird diese nun an Shafiq verlieren. Ähnlich wird es Amr Moussa ergehen.

Im Übrigen scheint aufgrund des heutigen Entscheids des Obersten Gerichtshofs die Verfassungsmässigkeit der Wahlen in Frage gestellt…

Ich bin gespannt, was (nicht ob!) sich die Islamisten jetzt noch einfallen lassen werden?

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