Anderes

Mittwoch, Mai 16, 2012

Pilze und Pflanzen und Demokratie

Wenn ich so zurück blicke, was in Ägypten seit dem 25. Januar 2011 geschehen ist, sehe ich in Gedanken immer dasselbe verzerrte Bild:

Pilzchen, wild wachsend, winzig, chaotisch, drunter und drüber, schneller, höher, stärker, andere erdrückend, erstickend. Wie Champignons im Frühling. So schnell sie kommen, so schnell verschwinden sie wieder.

So entwickelt sich Demokratie nicht. Schon gar nicht unter den gegebenen schlechten Vorbedingungen.

Besser wäre: das zarte, verletzliche Pflänzchen in der vergifteten Erde zu hegen und zu pflegen, ihm behutsam Wasser und Nahrung zu geben, es vor zu viel Sonne, aber auch vor Kälte zu schützen und vor allem: ihm viel Liebe und Geduld zu widmen. Viel viel Geduld.

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