Ja, ich habe eine Wohnung in Hurghada gekauft. Darüber will ich schon lange berichten und heute fange ich endlich an. In losen Folgen werde ich euch an diesem Abenteuer teilhaben lassen.
Gesucht habe ich schon lange. Seit zwei Jahren wieder sehr
intensiv, aber nichts passte mir. Zu klein, zu blöde Raumaufteilung, zu
hässliche Aussicht, kein Balkon, zu laut, schlechte Lage, zu schlechter Zustand,
zu teuer, zu … Ausreden fand ich genug.
Dann kam wieder einmal – zum vierten Mal – der Bescheid,
dass ich meine (gemietete, möblierte) Wohnung per Ende Jahr verlassen solle,
sie sei verkauft worden. Das Ersatzangebot war für mich unannehmbar und ich
lehnte dankend ab. Der Wohnanlage trauere ich aber trotz Nachteilen noch nach.
Mit einem Bekannten, dessen Wohnung in derselben Wohnanlage
war und zu der ich die Schlüssel hatte, einigte ich mich telefonisch, sie zu
übernehmen. Preisverhandlung. Mündliche Zusage. Super!
Zwei Tage später schreibt (!!!) er mir, er habe ein Problem
mit der Wohnung. Welches Problem das wäre, teilte er mir nicht mit.
Wie ferngesteuert suchte ich fieberhaft weiter nach einer Bleibe.
Ich wollte mich auf den Bekannten nicht mehr verlassen oder anders gesagt,
meine innere Stimme hatte das schon abgehakt. Schliesslich musste ich ja
ausziehen und hatte nur für zwei Monate eine Notlösung vereinbart und kurz
darauf würde ich nach Hause fliegen.
Ich wurde fündig! Da gab es doch tatsächlich eine Wohnung an
einer annehmbaren Lage, in einem neuen Gebäude – und wie ich annahm, in einem
guten Zustand –, geräumig genug für mich, mit Pool in akzeptabler Preislage.
Termin mit dem Makler. Aber niemand da, der die Türe
öffnete, obwohl wir einen Termin vereinbart hatten. Normalerweise hätte ich
mich jetzt auf Nimmerwiedersehen verabschiedet.
Nicht aber diesmal und ich wartete weitere vier oder fünf
Tage auf einen neuen Besichtigungstermin. Diesmal klappte es.
Die Wohnung gefiel mir tatsächlich, besonders die Küche,
auch wenn alles etwas klein und eng war. Ich entschied: Ja, die nehme ich. Den
Preis verhandelten wir später, denn ich wollte die Wohnung ohne Möbel
übernehmen.
Inzwischen war eine geschlagene Woche vergangen und mein
Bekannter rief mich an. Unser Gespräch dauerte nur drei Minuten – das vergesse
ich so schnell nicht mehr. Denn während drei Jahren habe ich mich um die
Wohnung gekümmert, gelüftet, Wasser laufen lassen und tote Kakerlaken
rausspediert.
Also, er sagte, er hätte die Wohnung schon verkauft. Er hätte das vergessen, weil er das Geld noch nicht erhalten hätte. Meine Reaktion war völlige Sprachlosigkeit. Ich glaube, mehr als „d’accordo“ brachte ich nicht heraus.
Abhaken! – schrie es in mir drinnen! Vorwärts schauen! Nicht
nach hinten gucken.
So einfach war das allerdings nicht, wenn ich an die
Aufschreie meines Körpers denke.
Anfang Februar habe ich mündlich zugesagt und eine
Vertragskopie vom Makler erhalten. Die habe ich gleich meinem Anwalt zur
Prüfung geschickt. Der rief mich sofort an und sagte, dass da alles in Ordnung
sei.
Doch an jenem Morgen hatte ich einen Hexenschuss und konnte
mich kaum bewegen. Mein Körper wehrte sich auf seine Weise gegen diesen grossen
Schritt, gegen diesen Entscheid!
Wenige Tage später trafen sich der Anwalt, der Makler und
ich, um die Reservation der Wohnung vorzunehmen, sprich eine Anzahlung zu
leisten. Dafür hatte ich meine letzten verfügbaren Devisen zusammengekratzt.
Ursprünglich hatte ich völlig andere Pläne: Im März nach Europa fliegen und
hier alles abbrechen.
Was mich davon abhielt? Die wirtschaftliche Lage nach der
Pandemie: die sich abzeichnende Inflation und nicht genügend Einnahmen
meinerseits. Damals wusste ich noch nichts vom Krieg am Rande Europas. Das kam
erst später und verschlimmerte die wirtschaftliche und geopolitische Lage noch
mehr. Vielleicht habe ich ausnahmsweise mal alles richtig gemacht? Die Zukunft
wird es zeigen.
Nun ging es los, Lösungen für Situationen und Probleme zu
finden, die ich vorher nicht hatte, von denen ich bisher auch nichts wissen
wollte und weswegen sich mein Körper so deutlich wehrte.
Eine solche Frage war: Wie bringe ich einen grossen Betrag
an Devisen auf die günstigste Art und Weise nach Ägypten? Bezahlen musste ich
in Bar.
Wie das lief, erzähle ich das nächste Mal…
Zunächst Gratulation zur neuen Wohnung! -- Ich freue mich schon auf die Geschichten bis es so weit war, denn ich ahne, dass das spannend wird ...
AntwortenLöschenGeld zu transferieren ist nicht schwer: man kann legal ca. 8000 Euro (genauer max. 9000 Dollar) im Flieger mitbringen. Auch höhere Summen sind möglich, wenn man sie vorher anmeldet und dann ist es am besten nachweisen zu können woher das Geld stammt (Konto usw.). Wenn man ein ägyptisches Konto hat kann man sich eine internationale Iban geben lassen, dann kann man aus dem Ausland aufs eigene Konto überweisen. Oder man bittet Angehörige die einen besuchen Geld mitzubringen. Eine Anfrage bei der Hausbank ergab - der Geldtransfer ist günstiger als bei Geldtransferdienstleistern. 25 Euro bis 25.000 Euro, bis 50.000 Euro sind es 50 Euro und darüber sind es unbegrenzt 75 Euro.
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