Da will ich
mir eigentlich etwas zum Anziehen kaufen und komme zufällig bei einem syrischen
Zuckerbäcker vorbei. „Genau“, denke ich, „das ist doch der, von dem mir S.
schon erzählt hat.“
Farbenfrohe
Eiscrème
Die
farbigen Töpfchen mit Eiscrème stehen strategisch clever am Schaufenster. Von
den Farben und der Vielfalt angezogen, trete ich näher, guck durchs Fenster…
hinter dem sich nicht nur Halbgefrorenes, sondern fantasievoll gestaltete und
verpackte orientalische Leckereien präsentieren. Der graumelierte Mann hinter
Glas gestikuliert: ich soll doch eintreten.
Das mach
ich auch. Schon immer liebe ich Patisserien: mich fasziniert die Vielfalt, die
Formen, die Kreativität, die Liebe zum Detail im Kleinen, im Winzigen. In
Sizilien habe ich winzige Kunstwerke bestaunt, bei 50 habe ich aufgehört zu
zählen, die Vitrine war zehn Meter lang! Also, ich liebe Zuckerwerke mit
Schokolade und Nüssen und Crèmen und den kunstvollen Dekorationen… zum Ansehen.
Ich mag sie nicht essen, doch ihr Anblick ist mir wahrlich eine Augenweide.
Welt der
Süssigkeiten – عالم الحلويات
Drinnen
offenbart sich mir die ganze Vielfalt von orientalischem Gebäck: haarfeines
Konofeya mit Pistazien in Honig- und Dattelmasse, bunte Zuckerkugeln anzusehen wie
Perlen und Porzellanknöpfe, helles und dunkles Nougat, Blätterteigkekse mit
Erdnüssen, himmelblaue, hellgrüne und gelbe Eiscrème verzücken mich.
Ein „Flüchtling“?
Basil mit
seinen klaren blauen Augen hinter der feinen Metallrahmenbrille ist vor vier
Jahren mit seiner Familie aus Damaskus nach Hurghada gekommen. Der
feingliedrige Mann erzählt, dass schon sein Ur-Urgrossvater Zuckerbäcker war
und er diese Tradition fortsetzt. Sein ältester Sohn arbeitet im Geschäft mit.
Als ich kam, stand er draussen und bereitete eine Spezialität aus dem süssen
Konofeya und Haloumi-Käse auf dem Feuer zu.
Und wie
fühlt er sich hier in Ägypten? Es gehe ihm gut, meint Basil, er sei hier um zu
arbeiten und nicht, um am Strand zu liegen. Deshalb wohl sein heller Teint,
denke ich mir. Er stehe morgens auf, gehe zur Arbeit und kehre abends zurück
nach Hause. Die Touristen kommen gerne in sein Geschäft und die Polizei mögen
seine Leckereien ebenfalls, meint er schmunzelnd. Aber jetzt laufe nicht viel,
es habe nicht viele Touristen in Hurghada.
Und Syrien?
Sein Vater ist in Damaskus geblieben, er telefoniere wöchentlich mit ihm.
Damaskus sei sicher. Nur Geld verdienen kann man dort nicht.
Beliebte
Syrer
Die „Welt
der Süssigkeiten“ ist nur eines von mehreren Geschäften von Syrern in Hurghada.
Manchmal hole ich mir Teigtaschen bei einem Bäcker in einer Seitenstrasse. Dort
findet sich auch ein Käseladen mit syrischen Spezialitäten. Die Syrer haben
einen tadellosen Ruf: sauber, höflich, anständig, ehrlich – was man den
hiesigen Ägyptern leider nicht immer nachsagen kann.
Ich habe
ein paar Bilder von den süssen Verführungen gemacht, allerdings mit der
Handykamera, weshalb die Qualität nicht so toll ist.
man beachte das Auge gegen den bösen Blick ;) |
Hallo. Schoen geschrieben. Wo ist denn der Laden?
AntwortenLöschenEs gibt 2 Geschäfte in der Sheraton Street, eines ist ganz in der Nähe von Star Fish.
AntwortenLöschenHallo :)
AntwortenLöschenich würde sehr gerne mit dir in Kontakt treten - es wäre super lieb wenn du mir eine Email schreiben könntest: peanut_ at hotmail de
hallo nimithil, meine Email steht hier auf der Seite Elqamar.hurghada (at) gmail.com :)
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