Mein Auto
wird gereinigt. Ich würde es gerne selber machen, aber es gibt hier keine
Selbstbedienungs-Waschanlagen. Handarbeit ist günstiger und verfügbar.
Der
Nachteil: ich muss warten. Meistens nimm ich ein Buch zum Lesen mit. Da ich
heute aber schon zweieinhalb Stunden in der Garage gewartet und gelesen habe,
mag ich nicht mehr.
Neben der
einfachen Waschanlage steht nun ein ebenso einfaches, aber neu eingerichtetes
Restaurant. Oder soll ich es eher Imbiss nennen? Ich guck genauer… sieht sauber
aus. Tische sorgfältig mit Plastiktischtüchern bedeckt. Aber alles
ist leer. Nur die Koranrezitationen dröhnen aus einem einzelnen Lautsprecher.
Ich geh näher,
späh‘ durch die Scheibe. Drin sitzt ein Kind.
Ich geh
hinein und frage: „Gibt es etwas zu Essen?“
Es riecht
weder nach Essbarem, noch sehe ich irgend etwas, das annähernd wie Essen
aussieht. Meine Augen suchen nach typischen Kennzeichen der ägyptischen Küche.
Alles sehr sauber. Und leer.
Der Junge
guckt von seinem Handy auf: „Ja.“
Aha. Ich
fühle mich ermutigt: „Was gibt es denn?“
„Der Koch ist
noch nicht gekommen.“
Aha. So
simpel einfach ist das. Nachmittags um halb drei.
Enttäuscht wende
ich mich vom erhofften Magenfüllen ab und wieder der Autowäsche zu.
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