Im Januar
war ich ganz kurz in Kairo. Die zwei Stunden Freizeit, die ich mir abzweigen
konnte, reichten aus, um das kleine, aber sehr feine Museum Islamischer Kunst
zu besuchen.
Mein
Spaziergang führte mich zuerst über die breite Tahrir Strasse, die am Vormittag
noch verschlafen und sanft wirkt. Bald jedoch wanderte ich in engen Gassen unter
Schatten spendenden Bäumen, an winzigen Lädelchen und parkenden Autos vorbei.
Ältere Männer hockten vor Kaffees und starrten in die Leere, Jünglinge wischten
Tische und schrubbten die Reste der Nacht über den Gehsteig hinab. Schwarz
gekleidete Omas beaufsichtigten zappelnde Kinder. Ich liebe diese Momente, in
denen Standbildern von Strassenszenen Alltag eingehaucht wird.
Kein
Hinweischild half mir, das Museum zu finden. Typisch, wie dieses Land mit seinem
kulturellen Reichtum umgeht. Ein bisschen Lächeln, ein bisschen auf Arabisch
fragen und dann findet sich die Schatztruhe trotzdem.
Und: es
lohnt sich! Das Museum Islamischer Kunst beherbergt weltweit die grösste
Sammlung (nach eigenen Angaben) von islamischen Artefakten: vom Fernen Osten bis hin zum Maghreb. Die Ausstellung führt durch die verschiedenen islamischen Epochen, wobei die meisten Gegenstände aus der Zeit der Fatimiden, Mamluken und Osmanen stammen (Irrtum vorbehalten – das war mein Eindruck). Die Exponate sind nach ihrem Zweck gegliedert: Münzen, Waffen, kostbarer Schmuck, wissenschaftliche Abhandlungen und Manuskripte über Medizin, Astronomie, Pflanzen und Traditionen sowie zugehörige Werkzeuge. Wundervolle Teppiche, Mosaikbilder, Töpferwaren und Behälter aus Glas, Porzellan, Ton, Bronze und Kupfer zieren die Vitrinen und Wände. Traumhafte Holz-Torbögen mit eingelegten Mosaiken und Holzschnitzereien, Mashrabeyas und sorgfältig angelegte Marmor-Brunnen und Wasserspiele lassen erahnen, wie die Oberschicht einst hauste.
Sammlung (nach eigenen Angaben) von islamischen Artefakten: vom Fernen Osten bis hin zum Maghreb. Die Ausstellung führt durch die verschiedenen islamischen Epochen, wobei die meisten Gegenstände aus der Zeit der Fatimiden, Mamluken und Osmanen stammen (Irrtum vorbehalten – das war mein Eindruck). Die Exponate sind nach ihrem Zweck gegliedert: Münzen, Waffen, kostbarer Schmuck, wissenschaftliche Abhandlungen und Manuskripte über Medizin, Astronomie, Pflanzen und Traditionen sowie zugehörige Werkzeuge. Wundervolle Teppiche, Mosaikbilder, Töpferwaren und Behälter aus Glas, Porzellan, Ton, Bronze und Kupfer zieren die Vitrinen und Wände. Traumhafte Holz-Torbögen mit eingelegten Mosaiken und Holzschnitzereien, Mashrabeyas und sorgfältig angelegte Marmor-Brunnen und Wasserspiele lassen erahnen, wie die Oberschicht einst hauste.
Ob all der
Pracht schoss es mir mehrmals durch den Kopf: „Würden sich die heutigen
Machthaber doch auch mehr der Forschung und Wissenschaft widmen, dann würden
die islamischen Länder allesamt anders aussehen.“
Das Museum
ist sehr sorgfältig und liebevoll kuratiert. Im Januar 2014 wurde es durch den
Bombenanschlag auf das gegenüberliegende Polizei-Hauptquartier schwer
beschädigt. Es dauerte ein Jahr, bis es wieder renoviert und der Öffentlichkeit
zugänglich wurde. Hoffentlich bleibt es so.
Übrigens:
Wer Zeit und Musse hat, findet nur ein paar Gehminuten weiter das Herz des
Islamischen Kairos: Die Moaz Strasse, die Strasse der Zeltmacher und Khan El
Khalili, mit Dutzenden von Moscheen, Häusern und Innenhöfen, Gassen in denen
nie ein Sonnenstrahl dringt und der Staub der letzten 500 Jahre liegt. Unzensiert,
nicht hinter Glasvitrinen, sondern reales Elend mit dem Charm vergangener
Weltmacht und Grösse.
Hier der
Link zum Museum; auch ein Blick auf die Homepage lohnt sich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Danke für Ihren Kommentar. Ich freue mich über jede aktive Teilnahme an meinem Blog. Meinungsfreiheit gilt auch hier. Ich behalte mir jedoch vor, freche und beleidigende Kommentare zu löschen.