*Den Titel habe ich vom gleichnamigen Film geklaut – der Rest ist von mir.
Freitag vor einer
Woche, als die Luftfeuchtigkeit hoch war und es folglich angenehm warm und
beinah windstill, fuhr ich mal wieder mit meinem Rennrad nach Sahl Hasheesh.
Auf einem Hügel hielt ich an, um den Blick auf Meer und Horizont zu geniessen – der ist immer wieder atemberaubend schön. Da kam ein Auto ganz langsam heraufgekrochen. Der Fahrer hielt neben mir an und grüsste mich.
Oh ja, ich kannte
ihn, allerdings fiel mir sein Namen gerade nicht ein. Zahlen kann ich mir
merken – mit Namen habe ich meine Mühe. Ich nenne ihn mal nur M., denn
er ist hier recht bekannt. Ich hatte mal eine Wohnung von ihm gemietet,
eingezogen bin ich genau am Tag des Ausbruchs der Revolution (jener von 2011,
die sich im Nachhinein ja als was anderes herausgestellt hat).
M. besitzt viele
Häuser und Wohnungen und ist wirklich sehr erfolgreich. Ich sagte ihm, dass ich
ihn dafür bewundere. Er wiederum fragte, wie es mir gehe und so und dass mich „alle
mögen“. Er denke immer wieder an mich und freue sich, mich zu sehen.
Okay, übliches
Blabla. Abhaken.
Er habe nun auch
eine Villa in Jamaran, erste Reihe, er wolle sie mir zeigen. Ich soll doch bitte
irgendwo warten, er käme in fünf Minuten. Etwas widerwillig willigte ich ein
und ass beim vereinbarten Treffpunkt genüsslich mein Stück Kuchen. Er kam
nicht, hatte ich gewusst, denn in Ägypten sind fünf Minuten nie fünf Minuten.
Aber kurz vor der
Ausfahrt von Sahl Hasheesh holte er mich ein, überholte, hielt das Auto an und
stieg aus.
Ob wir denn nicht
zurück fahren könnten? Ich erklärte ihm, dass das mein Training (!) sei und ich
keine Pause machen wolle. Zudem sei ich verschwitzt und möchte mich nicht
auskühlen.
Dann kam es: Er wollte
mir seine Villa zeigen. Dort wäre alles vorhanden: Dusche, Handtücher und wenn
ich wolle, würde er mich massieren.
Duschen?
Massieren? Ich bin im Raddress, im Training…
Ja, ob ich denn
nie eine Massage möge? Er könne gut massieren. Und wenn ich wolle, mache er
eine Massage mit Happy End.
Frechheit, dachte
ich, lachte aber. Wenn mir meine Physiotherapeutin nicht von Massageanfragen
mit Happy End erzählt hätte, hätte ich nicht mal gewusst, was M. damit meinte!
Ich lehnte
deutlich ab. Er solle das vergessen. Mit dem vielen Geld, das er besitze
(inzwischen sei er geschieden, meinte er), könne er jede Frau bekommen. Mich
soll er vergessen.
Niemals würde er
aufgeben. Wenn wir uns das nächste Mal zufällig treffen würden, dann müsse ich
mitkommen.
Geht’s noch?
Vergiss es. Bist nicht mein Typ, dachte ich, und „billig“ bin ich auch nicht.
Wenn M. wenigstens attraktiv wäre und etwas Klasse hätte… Aber nein, er hat
weder Stil, noch Manieren. Nur Geld.
So fuhr ich von
dannen.
Zuhause dann, wie
erwartet, zum x-ten Mal seine Freundschaftsfrage auf Facebook. Da schrieb ich
klar und deutlich, dass er niemals wieder so etwas zu mir sagen dürfe – ich hätte
mein Leben (da gibt jeder Ägypter auf), wir können „Freunde“ sein und das wär’s
dann aber.
Am Folgetag kam
noch „wunderschönen guten Morgen“ – damit war das Thema gegessen. Das ist
irgendwie bei den Ägyptern so: Da kommt im Nachhinein immer etwas Positives, um
etwas schiefes wieder zurechtzurücken… Wie meine Schüler, bevor sie wortlos
verschwanden, schenkten sie mir etwas…
Plumpe Anmache.
Nicht das erste Mal hier. Manchmal frage ich mich, was in den hiesigen Männern
vorgeht. Meinen die wirklich, diese plumpe Art sei unwiderstehlich??? Ich finde
sie eher widerlich…
Kommt mir bekannt vor. Wenn meine Frau und ich nach Ägypten reisen, erleben wir oft ,dass nach einigen Tagen viele Ägypter, vor allem Reiseleiter uä.meiner Frau große Komplimente machen ,selbst wenn ich daneben stehe. Viele erklären,wie toll doch europäische Frauen sind und dass Mann noch mehrere Frauen haben dürfte und die eigene Frau nicht so ist,wie sich Mann das wünscht .
AntwortenLöschenOft ekelhaft und aufdringlich und wenig bis gar nicht charmant. Die "kleinen" Angestellten dagegen sind einfach höflich und hilfsbereit.