Da war dieser schreckliche Flugzeugabsturz im Sinai. Ende
Oktober. Seither sind die Ferienorte am Roten Meer und am Sinai verwaist. Viele
Hotels sind geschlossen, die anderen versuchen mit einer Belegungsrate von durchschnittlich
15% irgendwie zu überleben. Sharm El Sheikh ist ausgestorben, denn nur wenige internationale
Fluggesellschaft fliegen noch dorthin.
Professionelle Sicherheitskontrollen
Seit dem Absturz haben die Flughäfen ihr
Sicherheitsdispositiv verbessert – zu lasch, zu unaufmerksam, zu
unprofessionell war es vorher zu und her gegangen.
In den letzten Tagen habe ich am eigenen Leib erlebt, was es
heisst, tatsächlich geprüft zu werden. Und zwar auf Inlandflügen.
Schon auf der Zufahrt zum Flughafen Hurghada wird jedes Auto genau geprüft. Von
der Eingangshalle bis zur Abfahrtshalle müssen Passagiere zweimal ihr Gepäck,
ihre Habseligkeiten und sich selbst prüfen lassen. Jede Person wird sorgfältig
abgetastet. Vorbei die Zeiten, in denen man eine Flasche Wasser durch den
Scanner schmuggeln konnte. Vorbei die Zeiten, in denen die Angestellten ihre
Augen statt auf den Bildschirm des Scanners auf den Bildschirm ihrer Handys richteten
oder mit Kollegen schäkerten.
In Sharm El Sheikh dasselbe, vielleicht arbeiten die
Verantwortlichen dort sogar noch etwas seriöser. Schockiert hat mich die
gähnende Leere dieses normalerweise emsigen Flughafens: zwei, drei Flugzeuge
standen draussen, eine Handvoll ägyptischer und arabischer Passagiere durchliefen
die Kontrollen, verbrachten die Wartezeit mit Kaffee trinken und ins Smartphone
starren.
In Kairo dasselbe, vielleicht ein klein bisschen weniger seriös
als in Sharm. Hauptstadt.
Grossflughafen. Belebter, auch ein paar mehr
ausländische Gesichter. Sprachfetzen in Deutsch und Französisch – nicht nur
Arabisch.
Egypt Air mit Überraschung
Eigentlich wollte ich nur den Hüpfer von Hurghada nach Sharm
machen und ein paar Tage später denselben in umgekehrter Richtung. Egypt Air
hat es aber geschafft, mich nach Kairo zu schicken und von dort nach Hurghada
zurück zu transportieren. Die Airline hat einfach den Flug verlegt, ohne mich
und einen weiteren Mitleidenden zu informieren. „Systemfehler“, lautete die Erklärung,
die in eine überaus charmante Entschuldigung verpackt war. Ich hätte auch in
Sharm übernachten und am Folgetag direkt heimfliegen können.
Ich wünsch mir so sehr, dass endlich wieder Tourismus-Leben
zurückkehrt, Flüge aus dem Ausland scharenweise Touristen bringen, welche
dieses aussergewöhnliche Land entdecken wollen. Aber der Tourismus-Sektor hat
tatsächlich noch einiges an Arbeit vor sich, um an Feinheiten zu feilen und
Fehler auszumerzen. Dabei bleibt noch immer genug Raum für Überraschungen aller
Art – was ja auch spannend sein kann.
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