Neulich war
ich in der Nähe der grossen Kirche in Dahar und beschloss kurzerhand, dort auf
die Toilette zu gehen. Und ein Brot zu kaufen. Ja, genau, dort gibt es
herrliches Brot, das unseren Hefebackwaren wie (ungesüsstem) Zopf oder
Frühstücksbrötchen recht ähnlich ist.
Im
Kirchenhof stand eine Krippe. Neugierig näherte ich mir der haushohen Krippe.
Wenn ich eine Krippe sehe, bin ich einfach fasziniert. Da spielen wohl
Kindheitserinnerungen mit. Geht es euch auch so? Besonders gut in Erinnerung
ist mir die riesige Krippe in Konstanz am Bodensee, denn der Besuch im Münster
war immer mit einem Besuch bei meiner geliebten Oma verbunden.
Jedenfalls
stand ich lange vor den mannshohen Figuren, bestaunte die Holzarbeiten, die
Liebe zum Detail. Sieht aus, wie bei uns. Je länger ich dastand, umso mehr
wurde mir wieder bewusst, wie eng doch alles verknüpft ist, obwohl sich
Politiker und Religionsführer die grösste Mühe geben, uns zu entzweien.
Die
Weihnachtsgeschichte spielte sich ja hier im Orient ab. Doch die Figuren, die
jenes Ereignis darstellen, unterscheiden sich gar nicht von jenen, die wir in
Europa in die Krippen stellen. Ein kleiner Blick ins Internet erklärt das: die
ersten Darstellungen der Geburt Jesu tauchten im 13. Jahrhundert in Italien auf.
Einige Jahrhunderte später begannen Bauern im Grödner Tal, Figuren aus Holz zu
schnitzen und Krippen zu bauen. Von dort breitet sich der Brauch aus und ist zu
einem festen Bestandteil von Weihnachten geworden.
Auch wenn
Weihnachten an verschiedenen Daten gefeiert wird – die Krippenfiguren sind
dieselben. Und wir Menschen eigentlich auch.
Krippe in der koptischen Kirche Dahar |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Danke für Ihren Kommentar. Ich freue mich über jede aktive Teilnahme an meinem Blog. Meinungsfreiheit gilt auch hier. Ich behalte mir jedoch vor, freche und beleidigende Kommentare zu löschen.