Je weiter
südlich man dem Roten Meer entlang fährt, umso einsamer wird es. Ein paar halbfertige
oder funktionierende Hotelanlagen, viel Wüste, im Hitzedunst verschwindende
Berge und das in allen Blauschattierungen schillernde Rote Meer.
Atemberaubend
schön.
Atemberaubend
einsam.
Atemberaubend
still.
Nördlich
und südlich der Stadt Marsa Alam hat die Regierung eine Zone für ökologische
Ferienanlagen ausgeschieden und so sind einige „Öko-Camps“ entstanden. Als ich
für mich eine Unterkunft gesucht habe, habe ich nur wenige Camps gefunden, die
auch in Betrieb sind. Einige sind teurer als Fünf-Sterne-Hotels (selbst bei
Übernachtung im Zelt!), einige sind billig und heruntergewirtschaftet. Alle
entstanden zur Hoch-Zeit des Tourismus. Seit 2011 fehlt es aber an Touristen
und dringend notwendige Renovationen und Investitionen können nicht finanziert
werden. Einige haben aufgegeben, andere versuchen irgendwie weiterzumachen.
Ich bin auf
sehr liebenswerte, hilfsbereite Betreiber gestossen. Sie haben mich an zwei
unverschämt schöne Orte geführt: Hankorab Strand (Sharm El Luli) und El Qulaan
Lagune, beide im Nationalpark Wadi El Gamal liegend.
Der
Hankorab Strand zählt zu einem der schönsten der Welt und wird von Soldaten
bewacht. In der Qulaan Laguna wachsen Mangroven, zu denen man im knöcheltiefen
Wasser waten kann. El Qulaan wird kommerziell genützt. Am Hankorab Strand
bezahlt man nichts und trotzdem hat es Schattengelegenheiten.
Unterwegs
habe ich unzählige traumhafte Buchten und Strände gesehen. An manch einem
verkaufen Beduinenfrauen und –mädchen vom Stamm der Ababda selbstgemachten
Schmuck. Doch die meisten liegen einsam und verlassen unter der Sonne. In der
Ferne tanzen Boote vor den Korallenriffen, an denen sich Taucher ergötzen.
Zurück zu
meinen Gastgebern. Alles Verständnis für die wirtschaftliche Situation reicht
aber nicht für die in Ägypten leider so typischen Unzulänglichkeiten aus:
fehlende Glühbirnen und Batterien für die Fernbedienung der Klimaanlage,
armselig schwacher Wasserdruck im Bad, zerbrochene Spiegel, klemmende
Türschlösser und unbefriedigende Sauberkeit. Mit wenig Aufwand, einer
Checkliste und etwas gutem Willen wäre es auch in diesen schwierigen Zeiten möglich,
das Glück eines Gastes zu gewährleisten.
Ägypten quillt über von atemberaubenden Landschaften und Naturschätzen. Vielleicht ist es sogar
besser, wenn der Tourismus sich nicht ganz erholt – der Natur zuliebe.
Einige
Bilder:
(alle Bilder Hankorab Strand - Wadi El Gamal) |
Wirklich schön, dass ist etwa 250km von dort wo ich künftig wohnen werde, mal sehen, da fahre ich mal hin. Vielleicht besorge ich mir einen Transporter in dem man übernachten kann um einige Tage zu bleiben. Wegen der Mangroven gibt es tatsächlich etwas Grün zu bewundern. Allein dass ist die Reise wert.
AntwortenLöschen