Die Mamis haben
sich neben dem Pool niedergelassen und tratschen seit Stunden; ihr Nachwuchs
vergnügt sich mit den Liegepolstern, die sie zu einer Spielburg zusammen
gestellt haben. Emsig hüpfen die Kinder hin und her, lassen sich von den Mamis verhätscheln
und tauchen dann wieder in ihre Fantasiewelt ein.
Jessy, der
Hund der Wohnanlage, der die ganze Nacht bellt und tagsüber normalerweise im
Schatten döst, wühlt aufgeregt im Blumenbeet. Ob er darin einen Knochen vermutet?
Bernd vom
Bodensee sitzt wie jeden Tag um diese Zeit vor einem Glas Bier und nuggelt
genüsslich an der Wasserpfeife.
Momo und
Olbi diskutieren angeregt unter dem Vordach bei der Trattoria, wie fast jeden
Tag.
Eine
schwarz gekleidete Frau, Besuch von Angestellten aus Oberägypten, sitzt
bewegungslos auf einem Reissack unter dem Baldachin. Seit Stunden. Sie scheint
etwas verloren. Das kleine Mädchen langweilt sich, getraut sich nicht
herumzuhüpfen wie die anderen Kinder. Grenzen im Kopf.
Ich habe
ein Badetuch auf den unbequemen Stuhl gelegt, meine Beine hängen halb über den
Tisch. Ich zeichne. Das ist neu und aufregend. Ich versinke in Betrachtungen
und dem Versuch, das Gesehene mit einem Stift auf Papier zu bringen. Zwischendurch
lasse ich los und nehme meine Umgebung wahr. Wäre nicht das Stimmengewirr der
Mamis und der Kinder – ich würde mich in einem Stilleben wähnen. Jedenfalls
fern des Alltags.
Im Radiosender
Centoduecinque läuft ein romantisches Lied. Lächelnd nehme ich meinen Stift
wieder in die Hand und versinke in meiner Zeichnung.
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