Momentan
habe ich einfach kaum Zeit zum Schreiben. Doch heute, auf dem Markt in Dahar,
habe ich etwas beobachtet, das mich betroffen gemacht hat.
Während ich
meine Kartoffeln und Tomaten (wieso sind die Tomaten plötzlich so billig?)
auslas, packten die Verkäufer in ihren braunen Kaftanen panikartik die Trauben
vor dem Stand weg.
Ein paar
Minuten später sah ich, weshalb: Die Polizei war da, machte Razzia. Der ambulante
Verkäufer mit den Bananen war plötzlich verschwunden. Jener mit den Orangen
auch. Als ich beim pikobellen, sauberen, neuen Polizeiauto vorbeikam, sah ich,
wie frische Brotfladen im Polizeiauto verschwanden. Die Polizisten, – sauber,
adrett, gut bezahlt – die ihren Dienst taten, schlossen grad die hintere Türe.
Mir stach
es ins Herz.
Während ich
weiter ging, reihten sich in meinem Kopf die Bilder aneinander. Und das tat
fast weh. Jene, die mit ein paar Brotfladen (vielleicht sogar mit abgezweigtem,
subventionierten Mehl?) ihr kümmerliches, nein: ärmliches Dasein aufbessern,
werden schikaniert und möglicherweise bestraft. Jene, die in grossem Rahmen
betrügen, laufen frei herum.
Hat nicht der Arabische Frühling genau mit so einem Anlass in Tunesien begonnen?
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