Geschenke einkaufen, Heim weihnachtlich dekorieren und Kekse
backen – viele Menschen sind in der Adventszeit damit beschäftigt. So sieht es
zumindest von aussen aus.
Guckt man ein bisschen näher hin, dann sieht es anders aus.
Da ist das betagte Ehepaar, das nur noch von Erinnerungen an frühere
Weihnachten mit den Kindern lebt. Der allein lebende Junggeselle, der von allen
Nachbarn bewundert wird, weil er so „frei und unabhängig“ ist, kämpft mit dem
Advent, weil er eben nicht in einer Partnerschaft oder Familie eingebunden ist.
Da sind auch jene Familien, die mit ihrem kargen Einkommen nur knapp über die
Runden kommen, und sich nicht mal einen Christbaum leisten können. Geschenke schon
gar nicht.
Und ein paar Meter weiter über den Zaun geblickt, sieht die
Adventszeit noch kälter aus. Flüchtlinge, die aus ihren Familien herausgerissen
worden sind, die traumatisiert ihr Heil in einer ihr fremden Welt suchen. Viele
davon sind auch Christen, die im Kreis ihrer Familien Weihnachten gefeiert
haben. Dort draussen sind auch Flüchtlingskinder, die ihre Eltern im
Bombenhagel, im Mittelmeer oder hinter einem der vielen Stacheldrahtzäune
verloren haben. Sie hausen in Wäldern, auf Parkbänken, betteln und sind Menschenhändlern
und Kinderschändern schutzlos ausgeliefert. Der Kälte, der äusseren und der
inneren, auch.
Vielleicht könnte man, statt sich dem K O N S U M ! ! !
- Geschrei der Geschäfte, Supermärkte und Einkaufshäuser hinzugeben, um
noch in letzter Minute ein „Geschenk“ übergeben zu können, könnte man…
Man könnte eine alleinstehende Person zum Abendessen im
Kerzenschein einladen. Man könnte einer Flüchtlingsfamilie Freundschaft und
Hilfe schenken. Man könnte bei mittellosen Familien vorbei gehen und einen
Teddybär für das Kind übergeben. Man könnte, sofern man die Mittel dazu hat,
eine ehrliche Wohltätigkeits-Organisation unterstützen, die Hilfe vor Ort
leistet und nicht die Hälfte der Spenden in die eigene Verwaltung verschwinden
lässt. Man könnte den anderssprachigen, andersfarbigen, anderssprechenden, andersbetenden
und anders…. die halt so anders sind und die wir gar nicht kennen und auch
nicht wirklich kennen wollen, weil wir ja auch nicht so recht wissen, wie die
sind, reden, beten und überhaupt, woher sie sind… einfach mal ein Lächeln
schenken und das Gespräch suchen und dann sogar und vielleicht Freundschaft
schliessen.
Das wäre dann Geben. Das wäre dann Weihnachten. Find ich.
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