Es gibt da
ein freies Stück Strand, das weder abgeriegelt, noch bewacht ist. Das ist rar. Links
und rechts daneben stehen riesige Hotelbauten.
Das
Stückchen Strand dient mir früh morgens, wenn es noch nicht zu heiss ist, als
Joggingpiste. Da hat es nämlich eine festgefahrene Chaussée, wo der Sand fest
gepresst ist. Ideal also für mein lädiertes Knie. Ausserdem komme ich da
morgens in den Genuss von Meeresbrise und Meeresluft. Tut gut.
Selbst um
die Zeit schon spazieren Touristen bei Ebbe im Wasser oder plantschen vor sich
hin.
Neulich
haben mich Wachmänner vom Hotel daneben beobachtet. Das hat mich genervt,
zuerst. Dann hat das Joggen aber gewirkt und ich habe mich beruhigt. Genervt,
weil man in dem Land ständig begafft und beobachtet wird. Beruhigt, weil ich
mir vorgenommen habe, die zu ignorieren.
Als ich mit
meiner Hüpferei fertig war, bin ich hinunter an den Strand gegangen, auf die
zwei Typen zu. Beide hatten Stöpsel im Ohr, Uniform am Körper, Glatzköpfe.
Freundlich gegrüsst habe ich und dann gefragt, warum sie mich ständig
beobachteten. Ich würde mich dabei nicht wohlfühlen.
Der Eine
entschuldigte sich dann dafür. Sie wüssten, dass ich öfter am Morgen hierherkomme
und ich dürfe jeden Tag kommen. Aber sie müssten darauf achten, was da los ist.
Grad letzte Nacht hätten sich hier im Gebüsch (gibt es da tatsächlich) Kriminelle
versteckt, welche von der Polizei schon länger gesucht worden waren. Letzte
Nacht hätte sie die Polizei mitgenommen.
Da war ich
doch etwas Baff. Aber es zeigt wieder, dass man in dem Land kaum einen Schritt
tun kann, ohne beobachtet zu werden. Seit dem unglückseligen Messerangriff auf
Touristinnen vor drei Wochen sind Strände und Hotels noch schärfer bewacht.
Wenn es was bringt und die Polizei erwischt weitere Delinquenten, soll’s mir
recht sein. Aber es bringt auch Unannehmlichkeiten mit.
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