Sonntag, Mai 10, 2020

Blick zurück ins 2020 (Teil III)


So, dann erzähle ich also weiter von den (fiktiven) vergangenen fünf Jahren.

Politik

Was mich damals schon von Anfang an wunderte, also kurz nach meinem Geburtstag – denn das war ein Wendepunkt für mich. Damals begrüsste ich meine Freundinnen noch mit Küsschen; zwei Tage später unterliessen wir das. Also, mich wunderte die Tatsache, dass keine Regierung ein professionelles Krisenmanagement auf die Reihe brachte. Ich habe mal in einem Helikopterbetrieb gearbeitet (liebe Grüsse an meine ehemaligen Kollegen, besonders Willy, Robi und Dänel 😀). Dort hatten wir ein sogenanntes Krisenhandbuch, in welchem genau festgehalten war, was, wer, wie und wann in welchem Katastrophenfall zu tun hatte. Ich hatte damals auch einen Ernstfall miterlebt und war froh, dass wir uns an dieses Krisenhandbuch halten konnten.

Aber zurück zu unserer Katastrophe. Später, im Spätfrühling 2020 sickerte da und dort durch, dass die Verantwortlichen schon sehr früh gewarnt worden waren. Es gab Studien, die schon 2010 auf eine mögliche Pandemie hinwiesen. Konkretere Warnungen erschienen im Herbst 2019. Sie wurden ignoriert. War dieser Virus aus Wuhan gar nicht so gefährlich, wie er uns verkauft wurde? Und wenn er doch so schrecklich gefährlich war, warum wurde denn monatelang nur nach Wuhan geguckt und nichts unternommen? Warum nur hatten unsere hochbezahlten Spezialisten und ihre Heerscharen von Geldempfänger nicht auch ein „Krisenhandbuch“ erarbeitet, um für die Katastrophe bereit zu sein? 

Was da in den Monaten ab Februar 2020 geschah, war allenfalls ein Durchwursteln, kein souveränes Handeln… Vielleicht eher ein Balancieren zwischen Opportunismus und Beschwichtigung, zwischen Eindämmung und Vertuschung???


Also, ich glaube, ich hab schon erwähnt, dass es den Politikern bald bewusst war, dass die verfügten Massnahmen übertrieben waren. Politiker sind ja auch bloss Menschen und machen Fehler, auch wenn ihnen das nicht so bewusst ist. An die Macht kommen sie ja nicht unbedingt dank besonderer Leistungen oder wegen ihrer überragenden Intelligenz, sondern weil sie hervorragende Beziehungen, meist haufenweise Geld und dafür wenig bis gar kein Gewissen haben. Die Vorgaben aus China waren ja extrem beängstigend (jetzt meine ich nicht die Politik, sondern die Massnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern). Doch leider war keine Regierung – ich beziehe mich jetzt auf Europa – bereit, ihre Fehleinschätzung zuzugeben und die extremen Einschränkungen in unsere Menschenrechte zurückzunehmen. Nein, wie üblich wurde vertuscht. Wir wurden hingehalten. Wir wurden weiterhin mit schiefen Statistiken und täglichen Livesendungen bombardiert, die keinen Inhalt, dafür aber ein Ziel hatten: Uns weiterhin vorzugaukeln, dass dieser Virus nicht besiegbar (!!!) sei, dass er in einer zweiten Welle wiederkehren würde, noch bevor er in die Sommerferien ging. Dabei gab es 2020 gar keine Sommerferien.

Die Menschen hatten die Schnauze voll, sie gingen auf die Strassen, forderten ihre vollen Rechte und Freiheiten zurück und verlangten Untersuchungen und Entschädigungen. In die Bresche sprangen natürlich die Populisten, die sich wie die Schmeissfliegen auf frische Kuhfladen auf diese neue Chance stürzten. Sie versprachen das Blaue vom Himmel, so, wie sie das auch immer schon taten: für alles und gegen alles.

Unter dem Druck der Strasse und der Rechten, aber auch aus Angst vor einem vollständigen wirtschaftlichen Kollaps handelten die Regierungen: Die Ausgangssperren wurden häppchenweise zurückgefahren, dafür erklärte man das Maskentragen Pflicht. Als klar wurde, dass das Maskentragen nichts bringt, sondern in der Sommerhitze auch noch kontraproduktiv wirkte, und gleichzeitig die Wahrheit über das chaotische Krisenmanagement deutlich wurde, „empfahl“ man Masken lediglich noch. Kurz darauf hiess es dann, sie seien nicht mehr nötig. Erneut sass man auf Millionen von importierten und selbst produzierten Masken. Ein Witz. Aber ein schlechter. Weiterhin waren jedoch Abstandhalten und Desinfizieren Pflicht. Ich frage mich heute noch, wie man jedes einzelne Ding desinfizieren hätte sollen. So ein Quatsch. Im Geiste sehe ich noch immer die Bilder, wie Strassen desinfiziert werden, Quartierstrassen aber unter geborstenen Abwasserleitungen litten und ein paar Meter daneben Hunde und Katzen im Müll herumlungerten.

Jedenfalls waren wir im Juli wieder frei. Frei zu tun, was wir ersehnten, und dahin zu gehen, wohin es uns gelüstete. Allerdings nützte uns das nicht wirklich viel, denn, wie gesagt, die Wirtschaft darbte, die Arbeitslosenzahlen schnellten in die Höhe, Geld war keins mehr da.

Die Rechtspopulisten freute es. Sie nutzen die Gunst der Stunde. Regierungen verteilten Hilfsgelder, die der Staat gar nicht hatte. Sie zerstritten sich, es gab Rücktritte. Es gab Neuwahlen. Die Rechten gewannen, gingen Koalitionen ein um regieren zu können. Die Regierungen zerstritten sich wieder. Ein Trauerspiel, in dem es um riesige Schuldenberge, Rentenkürzungen und Steuererhöhungen ging, und darum, wie man sich bei dem Schlamassel am besten mit einer sauberen Weste präsentieren könnte.

Das dauert jetzt schon ein paar Jahre und mir scheint, die Entwicklung sei noch nicht abgeschlossen. Fakt ist, dass in vielen Ländern die Mehrwertsteuer erhöht wurde, was natürlich am meisten die unterste Einkommensstufe schmerzte. Da und dort wurde auch eine Sondersteuer für obere Einkommensklassen eingeführt, befristet vorerst. Wer’s glaubt. Fakt ist auch, dass Renten gekürzt wurden und der Eintritt ins Rentenalter erhöht wurde. Als ob die älteren Arbeitssuchenden irgendeine Chance auf eine Anstellung hätten! Seit letztem Jahr wehrt sich das Volk jedoch gegen diese Ungerechtigkeiten und verlangt Rechenschaft und Mitbestimmung.

Mitbestimmung und Menschenrechte sind zu einem Pflichtschulfach ernannt worden. Was ich bis jetzt erkennen kann ist das: Mehrere Länder West- und Mitteleuropas sind auf dem Weg, sich eine direkte Demokratie nach dem Vorbild der Schweiz zuzulegen. Allen voran Deutschland, das von seiner Hinhalte-Tante genug hatte. Gleich gefolgt von Italien.

Italien? Jawohl, Italien! Die Italiener haben in den vergangen Jahren, als ihnen klar wurde, wie sie von ihren Politikern verschaukelt worden waren, ihr Land, ihre Rechte und ihre Zukunft in ihre eigenen Hände genommen. Vereint haben sie sich gegen die bestehenden Strukturen von Mafia, Klerus und Politikern gewendet und eine neue Verfassung ausgearbeitet. Sie sind auf bestem Wege, eine „Schweiz Südwesteuropas“ zu werden. Meine Liebe zu diesem Land ist seither nur noch mehr gewachsen. Den Euro haben sie übrigens Mitte 2021 aufgegeben. Dem Land tut es gut. Damit sind unsere südlichen Nachbarn grad auch noch einen mächtigen Schuldenberg losgeworden.

Ähnliches hat auch Kroatien vor. Es hat sich mit Italien und den anderen Ländern an der Adria in vielen Bereichen zusammen getan, so eine Art Adria-Handels- und Wirtschaftsunion. Sieht bis jetzt gut aus. Endlich wird das Meer wieder zum verbindenden Element, statt zum Trennenden. Statt sich zu rivalisieren, besinnen sie sich auf Gemeinsamkeiten. Das macht übrigens Schule, auch in Afrika. Asien hat es vorgemacht.

Aus dem Euro sind übrigens noch mehr Länder ausgestiegen, vor einem Monat drehte ihm Griechenland den Rücken. Nach all diesen langen, erdrückenden Jahren des Sparens! Es verhandelt übrigens auch mit den Initianten dieser neu entstehenden Adria-Union. Hingegen scheint die EU für den freien Waren- und Personenverkehr weiterhin favorisiert zu werden.

Der blondierte Onkel über dem Teich wurde 2020 übrigens nicht mehr wiedergewählt. Die Zahl der Arbeitslosen erreichte in jenem Jahr schwindelerregende Höhen, was einen tiefen Fall ihres Idols herbeiführte. Ich weiss gar nicht mehr, was aus ihm geworden ist: Er ist einfach sang- und klanglos verschwunden, mitsamt seiner Sippe. Den US-Dollar hat er fast mit sich begraben. Seit 2024 dominieren die asiatischen Währungen den Welthandel. Der Westen hat auch schon bessere Zeiten gesehen.

In Osteuropa haben sich leider auch zwei neue Diktaturen etabliert. Das flache Land an der Donau hat schon im Frühling 2020, während alle auf die blöden Infizierten-Statistiken starrten, seine Gewaltentrennung ausgehebelt. Jetzt ist das Land abgeriegelt, so wie früher die DDR. Die Bevölkerung bereut es bitter, dass sie sich von ihrem damaligen Regierungschef einlullen liess. Das andere Land ist Deutschlands Nachbar – es hatte sich gar nie wirklich vom Kommunismus verabschiedet.

Auch hier, wo ich wohne, gibt es Veränderungen, das kann ich aber nicht so öffentlich erzählen. Noch nicht. So, wie sich der Westen etwas überlebt hat, haben sich auch einige Staatsformen in dieser Weltregion ihrem Ablaufdatum genähert.

Eine Ausnahme bleibt der seltsame Typ in Nordkorea. Nichts, aber auch gar nichts dringt raus. Und natürlich jenes Land, das uns den ganzen Schlamassel eingebrockt hat.

*****

Ich denke, für heute reicht es. Jetzt brauche ich mal eine Pause.

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