Ein besonderer Nachruf
Nun war ich zwei Monate in meinem kleinen Heimatland, war
viel mit dem Mountainbike unterwegs und zu meiner grossen Freude fand sich mit
der Zeit auch die entsprechende Kondition wieder ein. Herrlich war’s!
Und ich habe meine Freunde getroffen. Von einem Freund
möchte ich hier erzählen. Wir lernten uns in der Schule kennen, er wurde mein
erster Schatz, verliess mich nach ein paar Monaten wegen einer anderen und wir
verloren uns aus den Augen.
Nur für ein paar Jahre. Denn er kehrte immer wieder in mein Leben zurück, schrieb Postkarten aus den Ferien, schickte Glückwünsche zum Geburtstag und Grüsse zu Weihnachten. Er gründete eine Familie, ich erkundete die Welt. Er baute mit seiner Partnerin ein Haus, mich zog es in die Ferne.
Bei meinen Heimataufenthalten trafen wir uns manchmal. Unsere
Gespräche drehten sich um seine Welt: unbefriedigende Arbeit, Geschwister,
Familie, Krankheiten. Mir kam meine Welt bunter, lebhafter, herausfordernder
und vielfältiger vor. Vielleicht täuschte ich mich auch? Jedenfalls konnte ich
ihm meine Welt nicht näher bringen, er interessierte sich wohl weniger dafür.
Dann kam das COVID-Regime. Er befürwortete die Impfung, ich
war dagegen. Ich war damals unendlich froh und bin heute zutiefst dankbar
dafür, dass ich nicht vor der Wahl gestanden hatte, am „normalen“ Leben teilnehmen
zu können oder isoliert, ja regelrecht gebrandmarkt, zu werden. Ich vergesse
auch nie mehr die Reaktion von Bekannten, die mich mit den Worten „Bist du
jetzt eine Impfgegnerin?“ bedachten. Seither höre ich nichts mehr von ihnen.
Ich hatte damals das Glück, dass ich hier, in einem
Drittweltland, weilte, wodurch ich diesem „freiwilligen“ Impfzwang nicht gnadenlos
ausgeliefert war.
Doch zurück zu meinem Freund. Für ihn startete eine Odyssee,
die ich nur am Rande mitbekommen habe. Er schrieb spärlich, dass er
notfallmässig am Herzen operiert wurde; dass er undefinierbare Schmerzen in den
Gelenken habe; dass er eine Lungenembolie habe, dass er ins Universitätsspital
XY verlegt wurde und er vielleicht in den nächsten Tagen zurück ins regionale Krankenhaus
kommen werde. Ich wollte ihn besuchen.
Dann kam die Nachricht, er werde in den nächsten Tagen
sterben, ich solle ihn in positiver Erinnerung behalten.
Ich besuchte ihn, direkt nach einer Biketour auf 1‘300 m
ü.H. Es war ein wunderbarer Sommertag, einer wie aus dem Bilderbuch. Einer, wie
wir ihn in der Jugend gekannt und erlebt hatten.
In seinem Zimmer standen Blumen, er hatte seine
Lebenspartnerin vor zwei Tagen geheiratet. Ich gratulierte nicht, es kam mir
unsinnig vor. Ich wollte wissen, was er denn habe: Autoimmunschwäche, Sklerose,
der Körper zerstöre sich selbst. Seine Worte. Drei Impfungen. Ob er bereit sei?
Seine Stimme war nur noch ein zittriger Hauch, aber seine Augen blickten mich
klar an. „Manchmal ja, manchmal nein.“ Einige Tage später schrieb er mir, er
werde ins Hospiz verlegt.
Ich wollte ihn nochmals besuchen, schrieb, rief an, hörte
seine Stimme nochmals, aber ich erhielt eine negative Antwort. Ich verstand.
Ich versuchte mich von ihm zu verabschieden, im Geist, im
Schlaf, im Traum. Ich flog nach Hurghada zurück und erhielt von einer Freundin
die Todesanzeige zugestellt.
Erst nachdem ich einen Beileidsbrief verfasst hatte, konnte
ich etwas loslassen. Aber ganz wird mir das nie gelingen.
Er ist die zweite Person in meinem engeren Bekanntenkreis,
die mit einer Autoimmunschwäche stirbt. Nach drei Impfungen. Schrecklich. All
das Leid, die Odyssee von Arzt zu Arzt, die Hoffnung, die Enttäuschungen, die eigene
Ohnmacht und jene der Ärzte, die Erkenntnis und dann das unweigerliche Aus.
Es tut mir unendlich leid für die Hinterbliebenen, aber auch
für ihn selbst. Er ging zu früh.
Was da während der sogenannten Pandemie geschehen ist, finde
ich ein Verbrechen. Hoffentlich werden alle Verantwortlichen dafür zur
Rechenschaft gezogen.
Hallo, ja das wünschen sich wahrscheinlich viele Menschen, die die uns auferlegten Regeln als falsch , unmenschlich und unsozial empfunden haben . Aber die Zeit ist schnell und so gehen viele zur Normalität über. Die Verantwortlichen kommen aus der Politik und diese hat keinen Anspruch ,dies aufzuarbeiten. Man duckt sich weg, schließlich hat fast das komplette politische Lager teilgenommen. Die Hoffnung sollte man aber nie aufgeben und die Finger immer wieder in die Wunde legen . Es waren unmenschliche Zustände.
AntwortenLöschenDanke für diesen Kommentar. "Unmenschlich und unsozial" hatten wir schon mal, immer wieder. Der Mensch lernt nicht, leider.
Löschendarf ich fragen, was geimpft wurde?
AntwortenLöschenpersönlich und mein umfeld ist ohne schäden geblieben, aber wir hatten erstmal alle cov19 in dez20, das relativ folgenlos war - monatelang kein geruchssinn und knoblauchgeruch wurde gelöscht.
die politik in keinem land will irgendwas aufarbeiten - was tiefblicken lässt - und obendrein wollen sie der WHO mehr kompetenzen rüberschieben - für mich ist damit klar, dass die über ihre fehlentscheidungen lieber schweigen.
keine Ahnung, was geimpft wurde; ja, zum Glück sind viele Menschen ohne Schaden durchgekommen oder mit nur wenigen bzw. vorübergehenden Beeinträchtigungen; aber halt nicht alle :(
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