Mittwoch, September 06, 2023

Der lange Schatten des „freiwilligen“ Impfzwangs

Ein besonderer Nachruf

Nun war ich zwei Monate in meinem kleinen Heimatland, war viel mit dem Mountainbike unterwegs und zu meiner grossen Freude fand sich mit der Zeit auch die entsprechende Kondition wieder ein. Herrlich war’s!

Und ich habe meine Freunde getroffen. Von einem Freund möchte ich hier erzählen. Wir lernten uns in der Schule kennen, er wurde mein erster Schatz, verliess mich nach ein paar Monaten wegen einer anderen und wir verloren uns aus den Augen.

Nur für ein paar Jahre. Denn er kehrte immer wieder in mein Leben zurück, schrieb Postkarten aus den Ferien, schickte Glückwünsche zum Geburtstag und Grüsse zu Weihnachten. Er gründete eine Familie, ich erkundete die Welt. Er baute mit seiner Partnerin ein Haus, mich zog es in die Ferne.

Bei meinen Heimataufenthalten trafen wir uns manchmal. Unsere Gespräche drehten sich um seine Welt: unbefriedigende Arbeit, Geschwister, Familie, Krankheiten. Mir kam meine Welt bunter, lebhafter, herausfordernder und vielfältiger vor. Vielleicht täuschte ich mich auch? Jedenfalls konnte ich ihm meine Welt nicht näher bringen, er interessierte sich wohl weniger dafür.

Dann kam das COVID-Regime. Er befürwortete die Impfung, ich war dagegen. Ich war damals unendlich froh und bin heute zutiefst dankbar dafür, dass ich nicht vor der Wahl gestanden hatte, am „normalen“ Leben teilnehmen zu können oder isoliert, ja regelrecht gebrandmarkt, zu werden. Ich vergesse auch nie mehr die Reaktion von Bekannten, die mich mit den Worten „Bist du jetzt eine Impfgegnerin?“ bedachten. Seither höre ich nichts mehr von ihnen.

Ich hatte damals das Glück, dass ich hier, in einem Drittweltland, weilte, wodurch ich diesem „freiwilligen“ Impfzwang nicht gnadenlos ausgeliefert war.

Doch zurück zu meinem Freund. Für ihn startete eine Odyssee, die ich nur am Rande mitbekommen habe. Er schrieb spärlich, dass er notfallmässig am Herzen operiert wurde; dass er undefinierbare Schmerzen in den Gelenken habe; dass er eine Lungenembolie habe, dass er ins Universitätsspital XY verlegt wurde und er vielleicht in den nächsten Tagen zurück ins regionale Krankenhaus kommen werde. Ich wollte ihn besuchen.

Dann kam die Nachricht, er werde in den nächsten Tagen sterben, ich solle ihn in positiver Erinnerung behalten.

Ich besuchte ihn, direkt nach einer Biketour auf 1‘300 m ü.H. Es war ein wunderbarer Sommertag, einer wie aus dem Bilderbuch. Einer, wie wir ihn in der Jugend gekannt und erlebt hatten.

In seinem Zimmer standen Blumen, er hatte seine Lebenspartnerin vor zwei Tagen geheiratet. Ich gratulierte nicht, es kam mir unsinnig vor. Ich wollte wissen, was er denn habe: Autoimmunschwäche, Sklerose, der Körper zerstöre sich selbst. Seine Worte. Drei Impfungen. Ob er bereit sei? Seine Stimme war nur noch ein zittriger Hauch, aber seine Augen blickten mich klar an. „Manchmal ja, manchmal nein.“ Einige Tage später schrieb er mir, er werde ins Hospiz verlegt.

Ich wollte ihn nochmals besuchen, schrieb, rief an, hörte seine Stimme nochmals, aber ich erhielt eine negative Antwort. Ich verstand.

Ich versuchte mich von ihm zu verabschieden, im Geist, im Schlaf, im Traum. Ich flog nach Hurghada zurück und erhielt von einer Freundin die Todesanzeige zugestellt.

Erst nachdem ich einen Beileidsbrief verfasst hatte, konnte ich etwas loslassen. Aber ganz wird mir das nie gelingen.

Er ist die zweite Person in meinem engeren Bekanntenkreis, die mit einer Autoimmunschwäche stirbt. Nach drei Impfungen. Schrecklich. All das Leid, die Odyssee von Arzt zu Arzt, die Hoffnung, die Enttäuschungen, die eigene Ohnmacht und jene der Ärzte, die Erkenntnis und dann das unweigerliche Aus.

Es tut mir unendlich leid für die Hinterbliebenen, aber auch für ihn selbst. Er ging zu früh.

Was da während der sogenannten Pandemie geschehen ist, finde ich ein Verbrechen. Hoffentlich werden alle Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen.

 

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4 Kommentare:

  1. Hallo, ja das wünschen sich wahrscheinlich viele Menschen, die die uns auferlegten Regeln als falsch , unmenschlich und unsozial empfunden haben . Aber die Zeit ist schnell und so gehen viele zur Normalität über. Die Verantwortlichen kommen aus der Politik und diese hat keinen Anspruch ,dies aufzuarbeiten. Man duckt sich weg, schließlich hat fast das komplette politische Lager teilgenommen. Die Hoffnung sollte man aber nie aufgeben und die Finger immer wieder in die Wunde legen . Es waren unmenschliche Zustände.

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    1. Danke für diesen Kommentar. "Unmenschlich und unsozial" hatten wir schon mal, immer wieder. Der Mensch lernt nicht, leider.

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  2. darf ich fragen, was geimpft wurde?
    persönlich und mein umfeld ist ohne schäden geblieben, aber wir hatten erstmal alle cov19 in dez20, das relativ folgenlos war - monatelang kein geruchssinn und knoblauchgeruch wurde gelöscht.

    die politik in keinem land will irgendwas aufarbeiten - was tiefblicken lässt - und obendrein wollen sie der WHO mehr kompetenzen rüberschieben - für mich ist damit klar, dass die über ihre fehlentscheidungen lieber schweigen.

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    1. keine Ahnung, was geimpft wurde; ja, zum Glück sind viele Menschen ohne Schaden durchgekommen oder mit nur wenigen bzw. vorübergehenden Beeinträchtigungen; aber halt nicht alle :(

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