Seit
Sonnenaufgang fasten Muslime heute: seit zehn vor fünf Uhr! Es ist ein
ungewöhnlich heisser Tag, die Temperaturen liegen über 35° C. Kaum ein Lüftchen
regt sich – ebenso ungewöhnlich. Das macht den ersten Fastentag zusätzlich
hart.
Doch es ist
nicht die bleierne Hitze, die heute über dem Land liegt, die mir besonder
ausffällt. Nein, es ist was anderes…
Es ist
still! Noch im Halbschlaf hatte ich das Gefühl, dass da etwas anders ist, als
sonst. Kein Bohren, Klopfen und Hämmern. Keine Lastwagen und keine Autos. Kein
Geschrei und Gejohle der Arbeiter der umliegenden Baustellen. Kein
Telefongespräch von Passanten. Keine erzwungene Musikberieselung.
Das bleibt
so während des ganzen Vormittags. Und Mittags. Und Nachmittags. Am Pool herrscht
fast Geisterstille. Eine Bekannte hat auf Facebook geschrieben, sie sei alleine
am Strand, es sei ganz still und friedlich. Ich bin mit meinem Eindruck also
nicht alleine. Seit ich in diesem übervölkerten Land lebe, war es nur einmal so
still wie heute: in den Monaten nach der Revolution 2011. Damals war Hurghada
beinahe ausgestorben.
Mir ist es
recht. Und klug ist, wer sich auf die Nacht einstellt: ich nehme mal an, dass
dann alles nachgeholt wird, was tagsüber ausgeblieben ist. Nicht nur die Flüssigkeits-
und Nahrungsaufnahme.
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