Es ist
glasklar. Es ist hellblau oder smaragdgrün. Tiefblau auch. Am Horizont versinkt
es mit dem Blau des Himmels im All.
Es ist
immer warm. Es ist immer da. Selbst wenn es mal für ein paar Stunden bei Ebbe
verschwunden ist: es kommt verlässlich zurück.
Der Zugang
ist etwas knifflig. Vorsicht übt, wer sich nicht an den spitzen Korallenabbrüchen
und Muscheln die Füsse verletzen möchte. Das versteinerte Riff muss umrundet
werden. Die kleinen bunten Blumentöpfe aus Korallen dürfen auch nicht berührt
werden. Das täte weh, am Körper und im Herz.
Doch nach
zwanzig, dreissig Metern wird das Wasser hüfttief und ich beginne zu schwimmen.
Ich tauche hinein, in dieses heute sanft säuselnde Wellenbad. Mit jedem Armzug
gleite ich weiter hinaus, über die Riffplattform, wo der Sandboden hell wie in
der Karibik leuchtet. Ich gleite wie ein Fisch durch dieses zauberhafte Element.
Wohlig. Behütet. Umarmt. Körper und Seele heilend.
Während ich
vor mich dahin schwimme, gleiten unter mir die bunten Blumentöpfe aus Korallen
vorbei – sie erinnern mich an jene winzigen bunten Blumen, die im Sommer im Hochgebirge
ihre Schönheit offenbaren. Unscheinbar von der Ferne, von der Wasseroberfläche
nur als verschwommenes, dunkles Etwas erahnbar, bezaubern die Korallen mit
ihren Farben und bizarren Formen aus der Nähe. Fischlein tummeln sich um sie
herum. Ich gucke ihnen zu und ziehe weiter durchs Wasser.
Manchmal
lege ich mich auf den Rücken, treibe bewegungslos auf dem Meer, beobachte
Seemöwen, die mit ihrer Beute im Schnabel aufgeregt knapp an mir vorbeisausen.
Über mir spannt sich der makellos blaue Himmel. Mein Gott, ist das schön! Unbeschreiblich.
Wunderschön.
Vorne am
Riffabhang ankern Tauchboote. Eine Zeit lang sind sie mein Ziel und ich komme
gut vorwärts. Zwischendurch lasse ich mich absinken, um die tiefer liegende,
kalte Strömung zu spüren. Die ist so erfrischend. Und lustig, es macht Spass. Ich
tauche wieder auf und schwimme weiter in Richtung der Boote. Doch dann überlege
ich es mir wieder anders.
Es ist so
herrlich, allein zu schwimmen. Allein in dieser riesigen, glückselig machenden
Badewanne zu plantschen, zu treiben, zu sein.
In einem
grossen Bogen nähere ich mich zögernd wieder dem Ufer. Und stelle fest, dass
ich da gar nicht durchkomme: zu viele Korallenbüsche und –töpfe. Ich muss
nochmals ein bisschen zurück ins tiefere Wasser, schwimme über weitere Korallen
hinweg und tauche endlich wieder auf. Sandboden. Strand. Festland.
Ich war
schon so oft im Meer, lebe nun schon so viele Jahre hier. Und jedes Mal, wenn
mich die Wellen umfassen, wenn ich dahingleite und sich die Distanz zum Ufer
vergrössert, denke ich wieder: Mein Gott, ist das schön!
Als ´Neubürger´ von Hurghada gerade erst follower geworden und dann ein paar Tage später dieser helle, warme und plastische Post. Als schwämme man gedanklich neben dir.
AntwortenLöschenComplimenti!
Na, dann habe ich mein Ziel ja erreicht! Danke für die Blumen :)
AntwortenLöschenUnd viel Freude hier in Hurghada.