Im Herbst war ich häufig innerhalb Ägyptens unterwegs. In diesem Blogeintrag möchte ich von den Parallelwelten erzählen, die mir meine Tätigkeit und der Alltag wie unwirkliche Kurzfilme vor die Nase gehalten haben.
Ich kämpfe etwas
mit dem Dreigang-Menü, das ich bestellt habe, es ist mir eigentlich zu viel, zu
üppig und überhaupt esse ich abends kaum etwas. Für das Essen bezahle ich am
Schluss über USD 50, womit ich das mir zugestandene Budget (unfreiwillig) überschritten habe.
Vor dem Fenster
liegt eine Bushaltestelle der Corniche. Pausenlos fahren hier Minibusse an,
spucken Passagiere aus, saugen Passagiere in sich hinein, fahren vollgestopft davon.
Sie halten nur kurz Stoßstange an Stoßstange. Die Fahrer hupen pausenlos, die
Menschen reden pausenlos in ihre Telefone, kommen und gehen ebenso pausenlos.
Der Verkehr auf der Straße passt sich der Hektik an: Pausenlos ziehen Autos,
Taxis und Minibusse vorbei und alle hupen, dazwischen Pferdekutschen. Ohrenbetäubend.
Auf der dem Meer zugewandten Seite kleben Hunderte von jungen Leuten, älteren Männern
und Frauen, alleine oder in Gruppen, Paare, die etwas Abwechslung für ihren eintönigen
Alltag suchen. Ob sie ihn finden?