Ägypten ist ein Drittweltland oder, positiver ausgedrückt, ein Schwellenland. Das Klima ist extrem (heiss, trocken, windig), das erfordert besondere hygienische Massnahmen.
Die einzuhalten ist nicht jedermanns Sache, allein schon deshalb, weil bei einer breiten Bevölkerungsschicht das Wissen dazu fehlt. Aber ich habe das Wissen… und bin trotzdem stets gefordert!
Wenn ich nach Hause komme, wasche ich mir immer zuerst die Hände. Jetzt, wo es wieder sehr heiss ist, dusche ich mehrmals täglich. Logischerweise wird auch Körper- und Bettwäsche häufiger gewechselt. Lebensmittel landen schnurstracks im Kühlschrank, weder Brot noch Früchte, geschweige denn Frischprodukte stehen längere Zeit herum – die gesundheitlichen Folgen wären fatal. Putzen gehört absolut nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen – trotzdem widme ich dem Abstauben, Fussboden aufnehmen und Bad reinigen mindestens doppelt so viel Zeit wie in meinem Heimatland. Ich muss. Es lohnt sich: Kakerlaken, Ameisen, Läuse und anderes Ungeziefer hält sich fern von meiner Wohnung. Zum Glück.
Ich kaufe auch keine offenen Nudeln, Reis, Trockenbohnen, Käse, Fisch oder Fleisch vom Markt, wo Hygiene ein Fremdwort ist. Ich kaufe auch keine gefrorenen Produkte aus Geschäften, die den Ruf haben, die Kühlkette nicht aufrecht zu erhalten (ja, das gibt es leider).
Trotzdem habe ich manchmal etwas Pech. Da kann es schon sein, dass beim Aufschneiden einer wunderschönen roten Tomate ein Würmlein herausguckt. Oder, dass in den (importierten oder im Land abgefüllten) Haferflocken kleine Käferlein ihr Paradies gefunden haben. Ähnlich erging es mir neulich mit meinen Gewürzen: aller Vorrat war einzeln in Plastik verpackt und zusätzlich in einer Aufbewahrungsdose fest verschlossen aufbewahrt: als ich Pfeffer in die Mühle nachfüllen wollte, kamen mir da einige kleine Pünktchen entgegen gekrabbelt.
Kürzlich leistete ich mir einen sündhaft teuren importierten Käse aus den französischen Pyrenäen. Leider entpuppte er sich dann als von innen her schimmelnder Grünkäse. War die Lagerung seitens des Supermarktes unsachgemäss? Wurde während der weiten langen Reise etwas falsch gemacht? Oder gibt es Exporteure, die Ware zweiter Klasse in ein Schwellenland exportieren?
Mich wundert bald nichts mehr. Gewisse Produkte, dessen Geschmack ich aus Deutschland oder der Schweiz kenne, schmecken hier äusserst seltsam. Einmal probieren - und nie wieder! Sei die Lust auch noch so gross. Manchmal weiss ich aber fast nicht mehr, was ich essen soll…
Alle paar Monate erwischt es mich trotzdem. Soeben habe ich wieder ein paar Tage mit Durchfall und Bauchweh, zum Höhepunkt mit Kopfweh und Schwindel hinter mir. Der Körper schafft es wieder heraus – solange sich die Geschichte nicht wochenlang hinzieht. Was die Ursache war, darüber kann ich nur Rätseln: Wasser, Ansteckung durch andere, Würmer, Käfer, Dehydration, usw. usw.
Jetzt habe ich aber wieder eine Weile Ruhe.
Ui....da hatten meine Frau und ich bisher Glück.
AntwortenLöschenTrotz mehrwöchigen Urlauben im Jahr in unserer Ferienwohnung und Selbstversorger, blieben wir bisher von den kleinen Krabbeltierchen im Essen verschont. Und MagenDarm..... das hatten wir nur im ersten Jahr. Danach nicht mehr. :-)))