Sie steigen aus. Deutsche oder Schweizer, vermute ich. Sie
wohnen in meiner Nähe. Sie fahren Minibus wie ich.
Kurz darauf steigt ein Ägypter ein und reicht dem Fahrer eine
Tasche nach vorne, die da liegen geblieben ist. Ich sage zum Fahrer, – ich sitze
mal wieder vorne – dass sie sicher von den Ausländern sei. Er bremst sofort,
kehrt um und fährt eilig die kurze Strecke zurück, dahin, wo sie ausgestiegen
sind. Ich meine, sie seien in jene Richtung gegangen. Der Fahrer fährt weiter,
sucht, hupt, ändert die Richtung und siehe da: das Paar wird auf die Huperei
aufmerksam und läuft erleichtert dem Minibus entgegen.
Sie bekommen ihre Tasche – der Fahrer kriegt fünf Pfund. Ich
schäme mich innerlich über diesen mickrigen Finderlohn. Aber ich glaube, die
Ausländer waren zu überrascht, um anders zu reagieren.
Der Fahrer kehrt auf seine Route zurück und erzählt
aufgeregt, wie kürzlich eine Tasche mit Geld, Telefon und Pässen liegen blieb –
und er sie nach ein paar Stunden den Eigentümern wieder übergeben konnte. Er
erzählt, als ob es das Normalste der Welt sei, Wertsachen seinem Eigentümer
zurück zu geben. Ist es ja auch, oder? Auch in Ägypten…
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