Sonntag, November 20, 2011

Erdbeben

Ein, nein, zwei wirkliche Erdbeben. Gestern früh zitterte das Gebäude, in dem ich wohne, eine kleine Ewigkeit. Genug lange, um mir zu überlegen, was ich tun soll. Hinauslaufen? Auf den Balkon stehen – zu dumm. Ich dachte auch an jene Menschen, die viel stärkere Erdbeben erlebt haben und dabei alles, Hab und Gut und Familienmitglieder, verloren haben. Doch dann hörte das seltsame Scheppern und Zittern von allen sonst so stabil erscheinenden Gegenständen wieder auf.

Ich vergass es, denn die Ereignisse der vergangenen Nacht beschäftigten mich sehr.

Doch heute Morgen – ich lag noch im Bett – spürte ich erneut dieses bekannte Vibrieren; diesmal war es aber weniger stark und weniger lang. Trotzdem hielt ich einen Moment den Atem an… lauschte… spürte… würde es stärker werden?... würde es lange dauern?.... Nein.

Dafür ist die brutale Gewalt von Polizei und Militär gegenüber den Demonstranten wieder voll zutage getreten.


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