Gestern Nacht rief mich noch eine ägyptische Bekannte an, nervlich am Limit und verängstigt, es gäbe sicher bald kein Brot mehr, kein Benzin, kein Wasser usw. Ihr Ehemann hätte vorgestern dieses und jenes nicht mehr im Geschäft gefunden.
Ich kann mir das nicht vorstellen, obwohl ich weiss, dass abseits von Kairo auch andere Städte nicht mehr gänzlich mit Lebensmitteln versorgt werden. Etwas besorgt ging ich schlafen.
Heute Morgen nun die Nachricht, dass es vergangene Nacht mehrere Tote gegeben hat. Es ist erschütternd, was in Kairo geschieht. Ich empfinde wahre Bewunderung für die Aktivisten und Demonstranten, die weiterhin ausharren und nicht aufgeben, ungeachtet der Gewalt und des Terrors, der wechselnden Strategie des Regimes und physischen Entbehrungen. Widersprüchliche Informationen kommen von Seiten der Regierung: Entschuldigungen für die Gewalt, Untersuchungen zu den Gewalteinsätzen. Und weiter: dem ehemaligen (und von den Ägyptern verhassten) Innenminister und weiteren, dem Regime nahe stehenden Personen, wurde untersagt, das Land zu verlassen.
Sicherheitshalber mache ich mich nochmals auf den Weg, um Wasser und Brot und anderes einzukaufen: ich finde alles, ausser Jogurt – das auch zu nicht-Revolutions-Zeiten manchmal unauffindbar ist. Auch die Tankstellen sind bedient. Etwas lächerlich komme ich mir fast vor: ich kann mir alles beschaffen, beobachte das Geschehen vom Sofa aus – ok, ich habe keine Arbeit – während andere ihr Leben riskieren oder nicht mehr wissen, wie und wo Lebensmittel zu beschaffen sind.
Eine weitere Mutter einer meiner Schülerinnen teilt mir mit, dass sie und ihre Tochter vorübergehend nach Hause fliegen. Und eine mir lieb gewordene Russin verlässt das Land für immer.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: die Bankomaten funktionieren und ich fahre noch ins Zentrum Hurghadas, um mich mit Bargeld einzudecken. So kann ich wenigstens mal einen Teil meiner Miete bezahlen. Bisher hat sich der Wohnungsbesitzer nicht gemeldet, er hat seit Tagen rund um die Uhr gearbeitet und heute meldete er mir, dass alle seine Touristen ausgeflogen seien. Er ist Manager eines grossen Tour Operators. Er ist zuversichtlich, dass die Geschäftstätigkeit rasch wieder zurückkehren wird. Hoffen wir’s.
Alles scheint von morgen dem „Tag der Abreise“ abzuhängen. Soeben heisst es, dass Mubarak „genug“ habe von seinem Präsidentendasein. Sieht so aus, dass das Ende naht.
Ich kann mir das nicht vorstellen, obwohl ich weiss, dass abseits von Kairo auch andere Städte nicht mehr gänzlich mit Lebensmitteln versorgt werden. Etwas besorgt ging ich schlafen.
Heute Morgen nun die Nachricht, dass es vergangene Nacht mehrere Tote gegeben hat. Es ist erschütternd, was in Kairo geschieht. Ich empfinde wahre Bewunderung für die Aktivisten und Demonstranten, die weiterhin ausharren und nicht aufgeben, ungeachtet der Gewalt und des Terrors, der wechselnden Strategie des Regimes und physischen Entbehrungen. Widersprüchliche Informationen kommen von Seiten der Regierung: Entschuldigungen für die Gewalt, Untersuchungen zu den Gewalteinsätzen. Und weiter: dem ehemaligen (und von den Ägyptern verhassten) Innenminister und weiteren, dem Regime nahe stehenden Personen, wurde untersagt, das Land zu verlassen.
Sicherheitshalber mache ich mich nochmals auf den Weg, um Wasser und Brot und anderes einzukaufen: ich finde alles, ausser Jogurt – das auch zu nicht-Revolutions-Zeiten manchmal unauffindbar ist. Auch die Tankstellen sind bedient. Etwas lächerlich komme ich mir fast vor: ich kann mir alles beschaffen, beobachte das Geschehen vom Sofa aus – ok, ich habe keine Arbeit – während andere ihr Leben riskieren oder nicht mehr wissen, wie und wo Lebensmittel zu beschaffen sind.
Eine weitere Mutter einer meiner Schülerinnen teilt mir mit, dass sie und ihre Tochter vorübergehend nach Hause fliegen. Und eine mir lieb gewordene Russin verlässt das Land für immer.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: die Bankomaten funktionieren und ich fahre noch ins Zentrum Hurghadas, um mich mit Bargeld einzudecken. So kann ich wenigstens mal einen Teil meiner Miete bezahlen. Bisher hat sich der Wohnungsbesitzer nicht gemeldet, er hat seit Tagen rund um die Uhr gearbeitet und heute meldete er mir, dass alle seine Touristen ausgeflogen seien. Er ist Manager eines grossen Tour Operators. Er ist zuversichtlich, dass die Geschäftstätigkeit rasch wieder zurückkehren wird. Hoffen wir’s.
Alles scheint von morgen dem „Tag der Abreise“ abzuhängen. Soeben heisst es, dass Mubarak „genug“ habe von seinem Präsidentendasein. Sieht so aus, dass das Ende naht.
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