Jetzt sitze ich zu Hause vor dem Laptop, aber in meinem Kopf schaukelt es noch immer. Wenn ich herum gehe, merke ich es nicht, doch wenn ich sitze, schaukelt es weiter.
Lieber so, als seekrank.
Trotz meinen Befürchtungen und schlimmen Erfahrungen bin ich heute nicht seekrank
geworden. Ob es an der Tablette lag, die ich zu Hause nahm oder am kleinen Boot
– ich weiss es nicht und jetzt ist es mir auch egal. Lieber dieses Schaukeln
vor dem Laptop statt elend auf dem Meer.
Dabei hätte ich noch gestern fast abgesagt. Wegen dem Wind und meinem Hang zum seekrank werden. Vorgestern hätte ich auch fast abgesagt. Denn eine Freundin meinte, sie gehe gerne auf einen Bootsausflug, aber sicher nie zu dem Preis. Ihre Aussage hat mir die Vorfreude ziemlich vergällt.
Ja, der Preis lag
über dem, was sonst so angeboten wird. Aber das „Sonst“ ist eben: ein Boot mit
30 oder 40 Personen (jetzt zu Covid-Zeiten vielleicht weniger - wer sich an die
Vorgaben hält), mit lärmenden Kunden und plärrenden Lautsprechern voller
ägyptischer Popmusik, die es einem schwer machen, Stille und Schönheit der
Natur zu geniessen. Im Gedränge bleibt kaum Musse über das Farbenspiel der
Blauschattierungen von Meer und Himmel zu sinnieren und sich im Wellengang zu
verlieren.
Aber der „Preis über
dem Sonst“ hat sich gelohnt. Ich war mit einer kleinen Anbieterin unterwegs,
nur ein Ehepaar mit Kind war noch auf dem Boot. Klein, fein, klasse. Ruhe und
genügend Zeit zum Schnorcheln und Sein. Mit dem kleinen Boot konnten wir auch
an einer Sandbank ankern und das „Karibkfeeling“ erleben. Zu meinem grössten
Erstaunen liegt eine lange Sandbank nur einen Steinwurf von meinem Zuhause entfernt. Na ja, quasi ein Steinwurf.
Für mich hat es
sich gelohnt: etwas mehr Qualität statt Quantität. Eigentlich ist das eher mein
Ding. Ich bin froh, habe ich es gemacht. Andere können auf Quantität setzen,
das ist auch ok.