Dienstag, Juni 28, 2011

Sommer


Die ägyptischen Schulen sind schon seit Wochen geschlossen. Sommerferien. Jetzt folgen auch die internationalen Schulen in Hurghada und El Gouna. Alle öffnen wieder nach den Feierlichkeiten im Anschluss des Ramadans. Irgendwann im September.

Die Gespräche mit meinen Bekannten drehen sich deshalb nur noch um eines: hierbleiben oder nach Hause (sprich ins Ursprungsland) fliegen? Viele verbringen einige Wochen oder sogar Monate daheim in Deutschland, Österreich, Frankreich, der Schweiz oder sonst wo. Es ist (zu) heiss hier und so bieten die Sommerwochen eine willkommene Abwechslung, um mal wieder Ruhe, Sicherheit, Sauberkeit und frische kühle Luft, vielleicht sogar mal einen Regenschauer zu geniessen. Man freut sich auf lang vermisste Lebensmittel wie ein knuspriges Brötchen, eine Salami, eine Auswahl von Blattsalaten, Gemüse, das nicht nur Karotten, Kartoffeln, grüne Bohnen, Zuchetti oder Auberginen heisst, einen guten Tropfen Wein, Wolken, kühle, Klimaanlage-befreite Nächte unter einem wohligen Daunenbett, in denen man durchschlafen kann… ach! … und so vieles mehr!

Es bleiben aber auch viele Europäer hier, weil sie verheiratet sind, weil sie hier geschäftlich unentbehrlich sind, weil sie in ihrem Ursprungsland keine Bleibe mehr haben oder…

Ich verdufte auch. Ich verbringe den Juli zuhause und werde alles geniessen, was ich während der vergangenen elf Monate hier am Roten Meer vermisst habe. Und ganz gewiss werde ich nach einer Woche die Sonne und das Meer und den ewig blauen Himmel vermissen und mich nach zwei oder drei Wochen wieder freuen, in den Brutkasten zurück zu kehren! Mein Blog macht solange Pause. Tschüss! مع السلاما


Samstag, Juni 25, 2011

Noch ein Velofahrer

Ich steige aus dem Bus und blicke Gedanken verloren die Strasse entlang… bleib stehen und staune: in der flirrenden Mittagshitze kommt schemenhaft ein Rennradfahrer entgegen gefahren.
Meine Aufmerksamkeit ist unbewusst auf alles gerichtet, was zwei Räder hat. Ich sehe auch alten Männern nach, wie sie routiniert ihren Drahtesel vorwärts bewegen, und Kindern, die unbeschwert Zickzack fahren. Grosse Achtung bringe ich auch jenen entgegen, die anstelle eines Vorderrades eine Ladefläche angebaut haben und was weiss ich damit fortbewegen. Schon die Vorstellung, so ein Ding anzuschieben, ermüdet!

Umso aufmerksamer reagiere ich natürlich, wenn ich ein Rennrad sehe. So geschehen vor zwei oder drei Tagen. Es war einer dieser Tage, an denen es im Schatten 36 Grad Celsius hat und ich normalerweise in der klimatisierten Wohnung sitze. Doch an jenem Tag kam ich vom Schwimmen heim.

Da kämpft einer in der typischen Haltung eines Rennvelofahrers gegen den Wind. Ohne Helm. Bei der Hitze. Wahnsinnig! Ich winke ihm, vergesse meine übliche Zurückhaltung, bedeute ihm, anzuhalten und laufe dem Mann entgegen. Er hält zögernd und erstaunt an. Ich möchte wissen, ob er hier wohnt, ob er regelmässig fährt – er könnte ja ein „Gspänli“ für meine Ausfahrten werden... dazu müsste er aber zu einer etwas früheren Tageszeit unterwegs sein.

Dem vielleicht Mitte dreissigjährigen Mann rinnt der Schweiss in Strömen übers Gesicht, er lächelt freundlich. Er hat ein edles, schwarzes Rennrad, bestückt mit Ritchie-Zubehör. In Gedanken sehe ich mein altes Rennvelo vor mir und mir wird etwas mulmig. Unsere Unterhaltung holpert, kommt gar nicht in Fahrt. Er kann kaum Englisch. Ich versteh nur, dass er Tscheche ist und dass er dort normalerweise in den Bergen fahre und dass er hier in Hurghada wohnt. Ich versuche ihm begreiflich zu machen, dass ich auch Rennvelo fahre und zwar hier in Hurghada – aber ich glaube, er hat das trotz meinen Bemühungen nicht verstanden. Schade. So steigt er – vermutlich etwas verwirrt  - wieder auf und kämpft sich weiter gegen den Wind in der sengenden Mittagssonne Nordafrikas. Ich mach, dass ich in die schützende Wohnung gelange. Ach, wirklich schade.

Donnerstag, Juni 23, 2011

Hurghada im Juni 2011

Ein heisser Wind mit Böenspitzen von 6 oder 7 Beaufort weht schon seit über einer Woche über die Gegend. Letzte Woche hatten wir während zwei Tagen einen Sandsturm – die Sichtweite war auf 200 oder 300 m begrenzt, wer nach Draussen musste, hatte nachher überall Sand – auch zwischen den Zähnen! Feiner Sandstaub legte sich auch in Wohnungen und Häuser ab; das ist nur mit Geduld auszuhalten. Sobald der Sandsturm vorüber war und sich wieder der blaue Himmel über der kargen Landschaft zeigte, fing jeder an zu putzen…

Es ist heiss geworden: 36 Grad Celsius im Schatten. Kaltes Wasser gibt es in der Dusche nicht mehr – ich bin zwangsweise ein „Warmduscher“. Auch Touristen hat es, allerdings viele ägyptische und Araber aus anderen arabischen Staaten, weniger Europäer. Das ist normal in dieser Jahreszeit - die ägyptischen Schulen sind schon geschlossen. Die Aussichten, dass im September der europäische Tourismus wieder anzieht, sind aufgrund der bisherigen Buchungen positiv – so heisst es wenigstens offiziell.

Die Sheraton Street, welche seit Dezember eine Baustelle gigantischen Ausmasses war, ist fast fertig gestellt. Arbeiter haben Gas-, Wasser- und Abwasserleitungen gelegt. Monatelang lag Staub zentimeterdick auf Gehsteigen, Terrassen, Stühlen und Tischen der Strassencafés und in den Geschäften. Bagger schoben sich zwischen drängelnden Taxis, Minibussen und PWs durch – oder umgekehrt. Nein, so etwas wie Bauabschrankungen gab es nicht. Autos fuhren mal auf der linken, mal auf der rechten Fahrbahn, ganz so, wie es am geeignetsten erschien. Manchmal ging es äusserst aggressiv zu und her und manch Fahrer verlor die Geduld, quetschte sich nochmals irgendwo hinein und verstopfte die Strasse damit komplett. Fussgänger wurden sich selbst überlassen – sie mussten über Gräben, Schlamm, Wasserpfützen, Schottersteine, Rohre und zwischen den drängelnden Fahrzeugen hindurch steigen, irgendwie, immer von Staubfahnen begleitet. Doch vorgestern sah ich sogar schon neu gepflasterte Gehsteige…

Die Polizeipräsenz nimmt massiv zu. Während den vergangenen Tagen habe ich regelmässige Kontrollen durchfahren und zwar an Stellen, wo laaaange keine mehr gewesen waren. Der Anblick beruhigt mich sehr. Sogar Radarkontrollen gibt es wieder auf der Flughafenstrasse – die Autofahrer sind plötzlich wieder wie Lämmchen unterwegs. Bis zu dem Moment, wo die Kontrollposten hinter ihnen liegen.

An manche Dattelpalmen sind Netze um Dattelbüsche gebunden, um die wertvolle Frucht vor dem Sturz ins Verderben zu bewahren. Ich hoffe, dass Ägypten bald wieder ernten kann, was es gesät hat und wieder Ruhe und Friede einkehrt.


Donnerstag, Juni 16, 2011

„Bauabin“ - Doormen – Hauswarte

Noch immer staune ich über diese Institution. Die Männer sitzen vor oder neben den Hauseingängen und bewachen alles, was sich davor und daneben bewegt. Jeder, der das Haus betritt, wird gemustert und falls ein Besuch den landesüblichen Sitten widersprechen könnte, dann interveniert er. Das geschieht in den Mehrfamilienhäusern.

Die Männer reinigen das Treppenhaus, kümmern sich ums Auffüllen des Wassertanks, helfen bei Renovationen oder kleineren Reparaturen, wechseln die Gasflaschen aus, tragen schwere Einkäufe oder Möbel, giessen die Pflanzen und noch vieles andere.

Jetzt lebe ich in einem Villenviertel und ich werde nach wie vor überwacht – seit neuestem zusätzlich mit Überwachungskameras -, aber es kann mich jeder besuchen der will, vorausgesetzt, ich öffne Tor und Wohnungstüre.

Unser „Bauab“ heisst Hosni und sitzt nicht am Hauseingang, sondern im Rohbau gegenüber. Dort hat er sich mit Pappkartons eingerichtet. Zu seiner Einrichtung gehört ein Gaskocher, eine Wasserpfeiffe, eine Wäscheleine und ein paar Stühle, seit neuestem auch eine Holzbank. Wasser füllt er mit den Sechsliterflaschen ab, wenn der Lastwagen den Tank füllt. Bei Hosni ist immer etwas los: andere „Bauabin“ vom ganzen Quartier besuchen ihn, man trinkt Tee, raucht Schischa und plaudert. Seit zwei oder drei Wochen hausen noch weitere Landsleute mit ihm und morgens ab halb sieben ist es mit der Nachtruhe vorbei. Tagsüber verwandelt sich seine Bleibe in ein Restaurant, wo gemeinsam zu Mittag und zu Abend gegessen wird.

Hosni und seine Kollegen schlafen im oberen Stock des Rohbaus auf Decken. Letzte Nacht bellte meines Nachbars Hund, wollte sich absolut nicht beruhigen lassen. Ayman, mein Nachbar, rief deshalb mitten in der Nacht zu Hosni hinüber, was denn los sei, ob jemand am Auto sei oder sich sonst jemand herumschleiche. Aber Hosni antwortete von seinem Lager vom ersten Stock, es sei alles ok, nichts Besonderes. Es war wohl der Vollmond, der sich nach der Mondfinsternis wieder zeigte.

Was ich nie verstehen werde, ist, wie die Villenbesitzer ihre „Bauabin“ hausen lassen. Die meisten leben in primitivsten, notdürftig errichteten Bretterbuden oder Rohbauten. Nur eine Handvoll Villenbesitzer hat eine anständige kleine Wohnung angebaut, eingerichtet mit Dusche, Kochecke, Schlaflager und Fernseher.

Ich würde gerne mehr Fotoaufnahmen machen, das ist aber fast nicht möglich. Hier deshalb nur ein Bild von Hosni und seiner Bleibe.


Mittwoch, Juni 08, 2011

Wie Pilze im Frühling

Vieles bewegt sich in Ägypten. Es brodelt und kocht. Die Menschen nützen ihre während über dreissig Jahren unterdrückte Stimme und fordern: einen höheren Mindestlohn, weniger Korruption, bessere Arbeitsbedingungen, einen anderen Vorgesetzten, einen anderen Gouverneur, einen anderen Bürgermeister, die Freilassung von Gefangenen, die Festnahme der korrupten Geschäftsfreunde des Ex-Präsidenten, die Prüfung von Verträgen über Landverkäufe, über die Gaslieferung nach Israel, von Bewilligungen…, einen islamischen Staat, einen säkularen Staat… Sie schreien all ihren aufgestauten Frust heraus, sie verlangen nach all dem, was ihnen Jahrzehnte lang verwehrt geblieben war. Der Frust ist gross, das Blut hitzig, die Armut riesig, die Geduld begrenzt.

Manchmal vergleiche ich die Situation hier mit einem überdimensionierten Dampfkochtopf, dem der Deckel weggeflogen ist und nun bricht alle Kraft hervor, ungestüm, ungeordnet, ungezielt.

Die Übergangsregierung und der Oberste Militärrat handeln, aber (zu) langsam. Der Mindestlohn ist nun erhöht worden, auf 700 ägyptische Pfund (das sind umgerechnet um die 100 Schweizer Franken). Es kostet den finanziell und wirtschaftlich am Abgrund schlingernden Staat ein Vermögen. Viele weitere Forderungen wurden bereits erfüllt, viele weitere müssen warten, denn alle Wünsche können unmöglich umgehend in die Tat umgesetzt werden.


Inzwischen schiessen politische und apolitische Gruppierungen aus dem Boden wie Pilze nach einem milden Frühlingsregen. Die Muslimbrüder haben den Antrag auf Genehmigung einer politischen Partei als erste eingereicht. Widersprüchliche Aussagen begleiten die politischen Aktivitäten dieser von vielen gefürchteten Religionsherren. Zuerst liessen sie verlauten, sie hätten kein Interesse am Präsidentenamt; doch: ein ehemaliges Kadermitglied ist aus der Bruderschaft ausgetreten und hat seine Kandidatur als Unabhängiger für die Präsidentschaft angemeldet. Man hört, dass die Partei der Bruderschaft auch für Kopten und Frauen offen sei – Vizepräsident ist ein Kopte - und auch für das höchste Amt antreten dürfen – dann wieder kommt ein Dementi mit der Begründung, Kopten und Frauen seien dafür ungeeignet. Die Partei soll unabhängig der Religion sein, aber doch nicht ganz. Die Jungen stehen der älteren Generation skeptisch gegenüber, die Bruderschaft ist uneins, zerbröckelt angesichts der neuen Freiheiten und Herausforderungen. Ist das Ablaufdatum erreicht?

Einer der reichsten Geschäftsleute gründet eine Partei mit dem hehren Ziel, eine Zivilgesellschaft aufzubauen mit Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit, besserer Bildung, besserem Lebensstandard.

Die Salafisten haben ebenfalls vor, eine politische Partei zu gründen, klar aber mit dem Ziel, einen streng religiösen Staat aufzubauen. Das beisst sich mit der Aussage des Obersten Militärrates, dass keine politische Partei religiös begründet sein dürfe.

Zwischen den genannten Extremen gibt es noch unzählige andere, die sich politisch exponieren möchten. Von denen ist El Baradei im Westen wohl der Bekannteste, Amr Moussa, der ehemalige Präsident der Arabischen Liga, in Ägypten der Unbeliebteste (weil er hinter dem Entscheid der Arabischen Liga stand, Libyen bombardieren zu lassen).

Aktivisten der Revolution distanzieren sich von der Bildung einer Partei und wollen als NGOs wirken. Das gefällt mir; ich glaube, damit können sie mehr bewirken. Sie haben z.B. einen „Bildungszug“ ins Delta und südwärts auf die Strecke geschickt, der den Menschen in den Städten und Dörfern entlang des Nils die Merkmale der Demokratie mit samt ihren Rechten und Pflichten nahe bringt. Als NGOs wollen sie darüber wachen, dass die Revolution nicht missbraucht wird.

Als ob täglich ein milder Frühlingsregen über Ägypten niederginge, spriessen Ideen und Gruppierungen wie Pilze aus dem kargen, verkrusteten Wüstenboden. Aber Pilze vergehen schnell, vertrocknen, schrumpfen, werden gefressen, gepflückt oder zertreten… und schiessen woanders wieder in die Landschaft.

Ägypten hat sich auf einen langen Weg aufgemacht und noch immer ist nicht klar, wohin die Reise geht. Ägypten bettelt die Welt um finanzielle Hilfe an – eine immense Schmach für die stolzen Menschen hier. Sie befürchten, dass das Militär wie einst 1952 wieder die Macht übernehmen will und deshalb die Sicherheitslage im Land eskalieren lässt, … befürchten, dass die Muslimbrüder die Macht übernehmen und einen islamischen Staat bilden werden…, befürchten, dass Iran seine Finger im Spiel hat, … befürchten, dass es noch lange gehen wird. Wie sollen da Investoren wieder Vertrauen finden? Wie sollen da Touristen wieder zurückkommen?

Kleine Schritte führen auch zum Ziel. In Hurghada hat es eindeutig wieder mehr Polizei. Und religiöse Übergriffe sind auch schon seit einiger Zeit keine mehr bekannt geworden… Die Inflation ist zweistellig, aber die Tomaten haben heute nur 3 Pfund das Kilo gekostet statt 5 wie letzte Woche oder 10 wie im November…

Freitag, Juni 03, 2011

Kleine Käferlein

Ägypten ist ein Drittweltland oder, positiver ausgedrückt, ein Schwellenland. Das Klima ist extrem (heiss, trocken, windig), das erfordert besondere hygienische Massnahmen.

Die einzuhalten ist nicht jedermanns Sache, allein schon deshalb, weil bei einer breiten Bevölkerungsschicht das Wissen dazu fehlt. Aber ich habe das Wissen… und bin trotzdem stets gefordert!

Wenn ich nach Hause komme, wasche ich mir immer zuerst die Hände. Jetzt, wo es wieder sehr heiss ist, dusche ich mehrmals täglich. Logischerweise wird auch Körper- und Bettwäsche häufiger gewechselt. Lebensmittel landen schnurstracks im Kühlschrank, weder Brot noch Früchte, geschweige denn Frischprodukte stehen längere Zeit herum – die gesundheitlichen Folgen wären fatal. Putzen gehört absolut nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen – trotzdem widme ich dem Abstauben, Fussboden aufnehmen und Bad reinigen mindestens doppelt so viel Zeit wie in meinem Heimatland. Ich muss. Es lohnt sich: Kakerlaken, Ameisen, Läuse und anderes Ungeziefer hält sich fern von meiner Wohnung. Zum Glück.

Ich kaufe auch keine offenen Nudeln, Reis, Trockenbohnen, Käse, Fisch oder Fleisch vom Markt, wo Hygiene ein Fremdwort ist. Ich kaufe auch keine gefrorenen Produkte aus Geschäften, die den Ruf haben, die Kühlkette nicht aufrecht zu erhalten (ja, das gibt es leider).

Trotzdem habe ich manchmal etwas Pech. Da kann es schon sein, dass beim Aufschneiden einer wunderschönen roten Tomate ein Würmlein herausguckt. Oder, dass in den (importierten oder im Land abgefüllten) Haferflocken kleine Käferlein ihr Paradies gefunden haben. Ähnlich erging es mir neulich mit meinen Gewürzen: aller Vorrat war einzeln in Plastik verpackt und zusätzlich in einer Aufbewahrungsdose fest verschlossen aufbewahrt: als ich Pfeffer in die Mühle nachfüllen wollte, kamen mir da einige kleine Pünktchen entgegen gekrabbelt.

Kürzlich leistete ich mir einen sündhaft teuren importierten Käse aus den französischen Pyrenäen. Leider entpuppte er sich dann als von innen her schimmelnder Grünkäse. War die Lagerung seitens des Supermarktes unsachgemäss? Wurde während der weiten langen Reise etwas falsch gemacht? Oder gibt es Exporteure, die Ware zweiter Klasse in ein Schwellenland exportieren?

Mich wundert bald nichts mehr. Gewisse Produkte, dessen Geschmack ich aus Deutschland oder der Schweiz kenne, schmecken hier äusserst seltsam. Einmal probieren - und nie wieder! Sei die Lust auch noch so gross. Manchmal weiss ich aber fast nicht mehr, was ich essen soll…

Alle paar Monate erwischt es mich trotzdem. Soeben habe ich wieder ein paar Tage mit Durchfall und Bauchweh, zum Höhepunkt mit Kopfweh und Schwindel hinter mir. Der Körper schafft es wieder heraus – solange sich die Geschichte nicht wochenlang hinzieht. Was die Ursache war, darüber kann ich nur Rätseln: Wasser, Ansteckung durch andere, Würmer, Käfer, Dehydration, usw. usw.

Jetzt habe ich aber wieder eine Weile Ruhe.