Sonntag, Dezember 07, 2014

Hurghada putzt sich raus

Während der vergangenen Jahre ist Hurghada recht verlottert: Strassen wurden aufgerissen und wenn, dann nur notdürftig wieder instand gestellt. Pflastersteine wurden wer weiss wofür verwendet, Randsteine abgebrochen, geknickte Strassenpfosten liegen gelassen. Das Resultat waren Stossdämpfer und Reifen beanspruchende Gräben und Löcher, in denen manchmal ganze Autos verschwanden. Zu dem Anblick gesellen sich weggeworfene Plastikflaschen und -säcke, Glasscherben, Bauschutt, Hotelabfall, überfahrene wilde Hunde und verendete Esel.

Noch schlimmer wurde es, seit Wasserrohre verlegt werden. Quer durch die Stadt und in die Aussenbezirke wurden die Rohre entlang der Strassen und Gehsteige abgelegt und gelagert. Irgendwann wurden Gräben ausgehoben, einige Rohre verlegt und die Gräben notdürftig mit Sand zugeschüttet. Der Verkehr quält sich durch das Labyrinth von Bodenwellen, Gräben, nicht gesicherten Schächten und Löchern und sucht sich in allen Fahrtrichtungen den Weg – in Einbahnstrassen, durch Quartierstrassen oder im Zickzack.

Seit einigen Wochen jedoch sieht man schwere Baumaschinen, die Gräben zuschütten und Strassen asphaltieren. Junge haben die Pfosten der Strassenlampen gestrichen – zuerst jene an der Fussgängerpromenade silbrig, dann jene in der Flughafenstrasse grün. Neulich sah ich sogar, dass die Lampen geputzt wurden – ich dachte schon an eine Fatamorgana! Randsteine sind frisch gesetzt und leuchtend gelb/schwarz bemalt worden. Das allerschönste habe ich aber heute Morgen entdeckt: die Flughafenstrasse ziert ein gelber Randstreifen und wunderschöne, dicke, weisse Mittelstriche, welche die Fahrbahnen trennen!

Wer nun meint, all diese Putzerei sei für die Touristen, um ihnen den erbärmlichen Anblick zu ersparen, der täuscht sich. Präsident Abd El Fattah El Sisi wird erwartet, um den neuen Flughafen zu eröffnen. Gerüchte darüber zirkulieren schon seit Oktober herum, angeblich soll es kommende Woche so weit sein.

Schade ist nur, dass nur ein kleiner Teil der Stadt herausgeputzt wird – der grosse Rest bleibt leider, wie er ist: verlottert.


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