Während der vergangenen Jahre ist Hurghada recht verlottert:
Strassen wurden aufgerissen und wenn, dann nur notdürftig wieder instand
gestellt. Pflastersteine wurden wer weiss wofür verwendet, Randsteine
abgebrochen, geknickte Strassenpfosten liegen gelassen. Das Resultat waren
Stossdämpfer und Reifen beanspruchende Gräben und Löcher, in denen manchmal
ganze Autos verschwanden. Zu dem Anblick gesellen sich weggeworfene
Plastikflaschen und -säcke, Glasscherben, Bauschutt, Hotelabfall, überfahrene
wilde Hunde und verendete Esel.
Noch schlimmer wurde es, seit Wasserrohre verlegt werden.
Quer durch die Stadt und in die Aussenbezirke wurden die Rohre entlang der
Strassen und Gehsteige abgelegt und gelagert. Irgendwann wurden Gräben
ausgehoben, einige Rohre verlegt und die Gräben notdürftig mit Sand
zugeschüttet. Der Verkehr quält sich durch das Labyrinth von Bodenwellen,
Gräben, nicht gesicherten Schächten und Löchern und sucht sich in allen
Fahrtrichtungen den Weg – in Einbahnstrassen, durch Quartierstrassen oder im
Zickzack.
Seit einigen Wochen jedoch sieht man schwere Baumaschinen,
die Gräben zuschütten und Strassen asphaltieren. Junge haben die Pfosten der
Strassenlampen gestrichen – zuerst jene an der Fussgängerpromenade silbrig,
dann jene in der Flughafenstrasse grün. Neulich sah ich sogar, dass die Lampen
geputzt wurden – ich dachte schon an eine Fatamorgana! Randsteine sind frisch
gesetzt und leuchtend gelb/schwarz bemalt worden. Das allerschönste habe ich
aber heute Morgen entdeckt: die Flughafenstrasse ziert ein gelber Randstreifen
und wunderschöne, dicke, weisse Mittelstriche, welche die Fahrbahnen trennen!
Wer nun meint, all diese Putzerei sei für die Touristen, um
ihnen den erbärmlichen Anblick zu ersparen, der täuscht sich. Präsident Abd El
Fattah El Sisi wird erwartet, um den neuen Flughafen zu eröffnen. Gerüchte
darüber zirkulieren schon seit Oktober herum, angeblich soll es kommende Woche
so weit sein.
Schade ist nur, dass nur ein kleiner Teil der Stadt
herausgeputzt wird – der grosse Rest bleibt leider, wie er ist: verlottert.
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