Heute war also der grosse Tag: der ägyptische Präsident El
Sisi ist nach Hurghada (geflogen) gekommen und hat den neuen Flughafen
eröffnet.
Schon gestern ist der Innenminister angekommen (das ist der,
der für die Polizeigewalt und Folter zuständig ist). Drei Helicopter hat das
gebraucht.
Heute nun schwebten stundenlang Helicopter über der Stadt.
Sämtliche Hauptstrassen waren abgeriegelt, für den normalen Verkehr war kein
Durchkommen mehr. Touristenbusse, Angestellte, Privatfahrzeuge und Minibusse
mussten im Stau warten, bis der Herr Präsident mit Ministern, Gouverneur,
Vertretern der Armee und wer weiss noch alles, durchfuhr. Die Müllwagen der
HEPCA sowie die Wassertankwagen aus dem Vorletzten Jahrhundert wurden
kurzerhand von den Strassen verbannt.
Auch der Flugverkehr wurde „aus Sicherheitsgründen“ für eine
halbe Stunde angehalten. Gefreut hat es sicher die Touristen. Ferner wurden
Ausflüge ab der Marina und ab verschiedenen Hotels abgesagt. Ob sich die
Anbieter von Ausflügen darüber auch gefreut haben?
Was hat El Sisi gesehen? Taufrisch geteerte und markierte Strassen,
Absperrungen, alle fünf Meter eine ägyptische Flagge sowie Absperrwände, die
mit Fahnen und seinem Bild dekoriert sind. Dahinter dösen Abfall, Schutt,
halbfertige oder verfallene Gebäude vor sich hin. Im Hotel Steigenberger Al Dau
war er auch – deshalb wurden die paar Hundert Meter Strasse dorthin auch
aufpoliert.
Mir haben am besten die bissigen und sarkastischen
Kommentare auf Facebook gefallen. Dabei ist es nicht wirklich lustig, wenn man
daran denkt, was man mit den mehreren Millionen Euro für diese paar Stunden Besseres
hätte anstellen können.
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