Donnerstag, Dezember 17, 2015

Frohe Weihnachten

Geschenke einkaufen, Heim weihnachtlich dekorieren und Kekse backen – viele Menschen sind in der Adventszeit damit beschäftigt. So sieht es zumindest von aussen aus.

Guckt man ein bisschen näher hin, dann sieht es anders aus. Da ist das betagte Ehepaar, das nur noch von Erinnerungen an frühere Weihnachten mit den Kindern lebt. Der allein lebende Junggeselle, der von allen Nachbarn bewundert wird, weil er so „frei und unabhängig“ ist, kämpft mit dem Advent, weil er eben nicht in einer Partnerschaft oder Familie eingebunden ist. Da sind auch jene Familien, die mit ihrem kargen Einkommen nur knapp über die Runden kommen, und sich nicht mal einen Christbaum leisten können. Geschenke schon gar nicht.

Und ein paar Meter weiter über den Zaun geblickt, sieht die Adventszeit noch kälter aus. Flüchtlinge, die aus ihren Familien herausgerissen worden sind, die traumatisiert ihr Heil in einer ihr fremden Welt suchen. Viele davon sind auch Christen, die im Kreis ihrer Familien Weihnachten gefeiert haben. Dort draussen sind auch Flüchtlingskinder, die ihre Eltern im Bombenhagel, im Mittelmeer oder hinter einem der vielen Stacheldrahtzäune verloren haben. Sie hausen in Wäldern, auf Parkbänken, betteln und sind Menschenhändlern und Kinderschändern schutzlos ausgeliefert. Der Kälte, der äusseren und der inneren, auch.

Vielleicht könnte man, statt sich dem   K O N S U M  ! ! !   - Geschrei der Geschäfte, Supermärkte und Einkaufshäuser hinzugeben, um noch in letzter Minute ein „Geschenk“ übergeben zu können, könnte man…

Man könnte eine alleinstehende Person zum Abendessen im Kerzenschein einladen. Man könnte einer Flüchtlingsfamilie Freundschaft und Hilfe schenken. Man könnte bei mittellosen Familien vorbei gehen und einen Teddybär für das Kind übergeben. Man könnte, sofern man die Mittel dazu hat, eine ehrliche Wohltätigkeits-Organisation unterstützen, die Hilfe vor Ort leistet und nicht die Hälfte der Spenden in die eigene Verwaltung verschwinden lässt. Man könnte den anderssprachigen, andersfarbigen, anderssprechenden, andersbetenden und anders…. die halt so anders sind und die wir gar nicht kennen und auch nicht wirklich kennen wollen, weil wir ja auch nicht so recht wissen, wie die sind, reden, beten und überhaupt, woher sie sind… einfach mal ein Lächeln schenken und das Gespräch suchen und dann sogar und vielleicht Freundschaft schliessen. 

Das wäre dann Geben. Das wäre dann Weihnachten. Find ich.

Ich wünsch allen friedliche und frohe Weihnachten in Wärme, mit lieben Menschen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für Ihren Kommentar. Ich freue mich über jede aktive Teilnahme an meinem Blog. Meinungsfreiheit gilt auch hier. Ich behalte mir jedoch vor, freche und beleidigende Kommentare zu löschen.