Samstag, Mai 27, 2017

Ramadan-Beginn in Stille

Seit Sonnenaufgang fasten Muslime heute: seit zehn vor fünf Uhr! Es ist ein ungewöhnlich heisser Tag, die Temperaturen liegen über 35° C. Kaum ein Lüftchen regt sich – ebenso ungewöhnlich. Das macht den ersten Fastentag zusätzlich hart.

Doch es ist nicht die bleierne Hitze, die heute über dem Land liegt, die mir besonder ausffällt. Nein, es ist was anderes…

Es ist still! Noch im Halbschlaf hatte ich das Gefühl, dass da etwas anders ist, als sonst. Kein Bohren, Klopfen und Hämmern. Keine Lastwagen und keine Autos. Kein Geschrei und Gejohle der Arbeiter der umliegenden Baustellen. Kein Telefongespräch von Passanten. Keine erzwungene Musikberieselung.

Das bleibt so während des ganzen Vormittags. Und Mittags. Und Nachmittags. Am Pool herrscht fast Geisterstille. Eine Bekannte hat auf Facebook geschrieben, sie sei alleine am Strand, es sei ganz still und friedlich. Ich bin mit meinem Eindruck also nicht alleine. Seit ich in diesem übervölkerten Land lebe, war es nur einmal so still wie heute: in den Monaten nach der Revolution 2011. Damals war Hurghada beinahe ausgestorben.

Mir ist es recht. Und klug ist, wer sich auf die Nacht einstellt: ich nehme mal an, dass dann alles nachgeholt wird, was tagsüber ausgeblieben ist. Nicht nur die Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme.



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