Reisenotizen und Gedankensplitter
Von Sharm nach Dahab
Hinter mir liegt Sharm, die schicke Touristenstadt, die sich
über 30 km die Küste entlang zieht, und eigentlich nur aus Hotelanlagen
besteht. Sharm (und damit der ganze südliche Sinai) hat die vergangenen Jahre
sehr gelitten, die Touristen blieben aus. Seit kurzem geht es wieder langsam aufwärts.
Die meisten Gäste kommen aus dem Golf und Israel, einige aus der Ukraine sowie
aus Weissrussland und auch die Italiener kehren vorsichtig zurück. Die anderen Europäer
machen sich noch rar. Zu Unrecht, finde ich. Es ist genauso sicher wie in
Hurghada drüben und, das ist meine persönliche Meinung, die Hotels bieten mehr
Klasse.
Ein Freund, der den grössten Teil seines Lebens in Dahab
verbracht hat, schwärmt von der Kraft, welche der Sinai in sich hat. Er, der
Freund, hat zu Fuss in 14 Tagen die Östliche Wüste vom Roten Meer bis zum Nil
durchquert. „Ich mag sie aber nicht“, meint er. Erstens sei es eine sehr trockene
Wüste, es gebe sehr wenig Wasser dort. Für mich ist es eigentlich logisch, dass
es in einer Wüste trocken ist und wenig Wasser hat. Doch er fährt weiter: „Dort
ist keine Energie. Ich habe nichts gespürt. Hier, im Sinai, ist das komplett
anders. Hier spüre ich eine enorme Kraft.“