Dienstag, April 10, 2018

Wenn Religion bunte Blüten treibt


In den Jahren, die ich in dieser Weltgegend verbracht habe, hat sich meine Meinung über Religion geformt. Nein, nein! Darüber schreibe ich nicht. Ich finde, jeder soll für sich selbst seine Form von Religion finden – oder eben nicht. Nur soll sie mir niemand aufzwingen.

Doch genau das kommt hier immer wieder vor und daraus ergeben sich manchmal witzige Situationen.

Religiöse Segregation
Bei meinem ersten längeren Aufenthalt in Alexandria gab man mir zu verstehen, dass ein gläubiger Muslim keiner Frau die Hand geben dürfe. Ich fühlte mich verwirrt, wusste nicht mal recht, ob ich mich vor den Kopf gestossen fühlen sollte oder nicht. Eine andere Kultur? Muss wohl sein. Komischerweise hat der Ehemann meiner Bekannten mit der Zeit eine Ausnahme gemacht und mich per Handschlag begrüsst! Ich war in die Familie aufgenommen worden, wurde zu Festen eingeladen und erhielt Geschenke.

Sonntag, April 08, 2018

Workshop für kreatives Schreiben


Schreiben nach Lust und Laune unter fachlicher Anleitung, mit Übungen und Tipps

Möchtest du schon lange schreiben? TagebuchLebensGeschichteErzählungBlog? Oder gar ein Buch?

Mit dem Umsetzen hapert es aber noch? Schreibblockade muss nicht sein! Kreativität können wir erlernen und üben, genau wie andere Fähigkeiten auch. In meinem Workshop holen wir mit verschiedenen Techniken unsere Kreativität an die Oberfläche und lassen sie in Worte, Sätze und Texte einfliessen. Unsere Arbeitsorte variieren genauso wie Themen und Eindrücke.

Programm

Ziel:         kreativ schreiben, ohne Hemmungen, nach Lust und Laune,
Schreibblockaden abbauen, Kreativität entdecken und fördern,
Gefühle, Eindrücke und Ideen niederschreiben;

Wann:      jeweils vormittags von 9.30 Uhr bis 12 Uhr (ca. 2 ½ Stunden – kann variieren)
Freitag, 13.4.2018 / Sonntag, 15.4.2018 /
Mittwoch, 18.4.2018 / Freitag, 20.4.2018;

Wo:          Erster Treffpunkt: Garten des Paradise Village, Intercontinental Area, Hurghada; die weiteren Treffpunkte gebe ich jeweils vor dem nächsten Kurstag bekannt (das kann auch ein Strand oder die Wüste sein!);

Wer:        Erwachsene, welche der deutschen Sprache auf mindestens Niveau B2 oder Muttersprache mächtig sind und Lust am kreativen Schreiben haben;
                Mindestteilnehmerzahl: vier Personen / Maximalteilnehmerzahl: acht Personen;

Kursgeld: 450 le pro Person, zahlbar am ersten Kurstag; evtl. Auslagen für Konsumationen, Eintritte, Fahrten nicht inbegriffen;

Hinweis:  Wir werden an verschiedenen Orten arbeiten; bitte neben Schreibpapier und Stift deshalb auch etwas Flexibilität mitbringen;

Bitte teilt die Ausschreibung mit euren Freunden in Hurghada! Ich danke euch!!!




Samstag, April 07, 2018

Rezeptionist: Blick hinter die Kulisse


Sein Lachen entblösst eine Reihe tadelloser Zähne, die noch nicht vom Teekonsum verfärbt sind. Er sieht gut aus, der junge Mann. Intelligent ist er auch. Abdo wirkt wie die junge Nachwuchsvariante des erfolgreichen Managers, der auch zu mir kommt und schon recht gut Deutsch spricht.

Abdo hat Ägyptologie studiert und arbeitet als Rezeptionist. Zuerst war er in einem dieser Durchschnittshotel in der Sheratonstrasse angestellt. Dort war er schon Supervisor. Eines Morgens erzählte er mir begeistert und voller stolz, dass er nun in einem Tophotel in einem Resort 25 km von Hurghada arbeitet.

Die Begeisterung hielt nicht lange an. Im Unterricht verknüpfen wir Grammatik und Wortschatz mit seiner Welt. Es ist eine Welt, die der Tourist meist nicht sehen kann. Soll er auch nicht, schliesslich hat er für den Traum einer heilen Welt im piekfeinen Hotel an der weiten Bucht viel bezahlt. Dafür hat er hart gearbeitet und ist von weither gekommen.

Oft kommt der Rezeptionist völlig übermüdet von der Nachtschicht zu mir oder geht nach

Sonntag, März 18, 2018

Ein Tipp: Museum Islamischer Kunst in Kairo


Im Januar war ich ganz kurz in Kairo. Die zwei Stunden Freizeit, die ich mir abzweigen konnte, reichten aus, um das kleine, aber sehr feine Museum Islamischer Kunst zu besuchen.

Mein Spaziergang führte mich zuerst über die breite Tahrir Strasse, die am Vormittag noch verschlafen und sanft wirkt. Bald jedoch wanderte ich in engen Gassen unter Schatten spendenden Bäumen, an winzigen Lädelchen und parkenden Autos vorbei. Ältere Männer hockten vor Kaffees und starrten in die Leere, Jünglinge wischten Tische und schrubbten die Reste der Nacht über den Gehsteig hinab. Schwarz gekleidete Omas beaufsichtigten zappelnde Kinder. Ich liebe diese Momente, in denen Standbildern von Strassenszenen Alltag eingehaucht wird.

Kein Hinweischild half mir, das Museum zu finden. Typisch, wie dieses Land mit seinem kulturellen Reichtum umgeht. Ein bisschen Lächeln, ein bisschen auf Arabisch fragen und dann findet sich die Schatztruhe trotzdem.

Und: es lohnt sich! Das Museum Islamischer Kunst beherbergt weltweit die grösste

Danke

Eure Zuschriften aufgrund meiner Schreibpause haben mich sehr berührt. Ich danke euch ganz herzlich für euer Interesse und eure Anteilnahme. Ich bin wieder da und hoffe, es bleibt auch so. Und ich würde mich über mehr Rückmeldungen freuen.

Mittwoch, November 22, 2017

Buchhinweis – eine Reise durch Europa

Vor einiger Zeit wurde ich angefragt, ob ich Lust hätte, eine Geschichte über mein Heimatland zu schreiben. Ein Franzose, der quer durch Europa gereist ist, wollte eine Sammlung von Erzählungen aus 44 Ländern Europas herausgeben.

Mir gefiel die Idee enorm und ich sagte spontan zu. Eine seiner Hauptbedingungen war, eine Geschichte, eine Legende oder ein Erlebnis in der Natur in Verbindung mit Achtsamkeit („Mindfulness“) sollte es sein.

Nun ist das Buch Mindfull Voices of Europe im Online-Handel erhältlich. Ich lade euch zu dieser achtsamen, behutsamen Reise quer durch Europa ein, die von Island bis nach Georgien, von Aserbeidschan bis Portugal führt.

Alle Erzählungen sind in Englisch geschrieben.


Links: Webseiteund Facebook 

Dienstag, November 14, 2017

Verlässlichkeit Stufe Null

Mehrere strube (Duden: schweizerisch mundartlich für struppig; schwierig) Wochen liegen hinter mir – vor mir wahrscheinlich auch wieder.

Die Nachfrage nach Deutsch-Unterricht bricht nicht ab. Das ist ja gut für mich und zeigt, dass der Tourismus aus deutschsprachigen Ländern zunimmt. Zusätzlich kam ich in den Genuss von längeren Übersetzungsprojekten. Spannend, zeitintensiv und lohnend. Mein Blog kam zu kurz, doch auch anderweitiger Ausgleich litt. Mein eh nicht so stabiles Nervenkostüm wurde etwas strapaziert – die Frustgrenze lag recht tief.

Zwischen der Vorfreude auf etwas ruhigere Tage und der Sorge, ob denn weitere Aufträge kommen würden, werde ich wieder in die erbarmungslose Realität geworfen: Neue Chancen, alte Unzuverlässigkeit und betrübliche Nachrichten einer lieben Freundin – alles miteinander und noch mehr.

Ein holländischer Bekannter, der ähnlich tätig ist wie ich, beklagt sich regelmässig darüber, dass Verabredungen (von Ägyptern) nicht eingehalten werden. Bei unserem letzten Treff meinte er, drei wären am Vormittag nicht gekommen! Ich versuche ihn zu trösten, denn wir Ausländer können das nicht ändern. Wir können nur ändern, wie wir damit umgehen.