Mittwoch, März 23, 2011

Vorurteile und Wirklichkeit

Ist sie offen? Ein grosses Schild „OPEN“ hängt an der Türe. Das sagt allerdings nicht viel aus – vergessen die Verkäufer doch beim Abschliessen oft, das Schild umzudrehen. Ich schaue das Türschloss an und drücke die Türe sanft auf… sie geht auf.

Innen ist es dunkel. Halb in der Apotheke stehend, noch die Türe haltend rufe ich laut „Hallo!“. Keine Antwort. Lauter nochmals „Hallo?“. Nichts. Der Laden ist verwaist, alles ist fein säuberlich aufgeräumt, Medikamente und Hygieneprodukte stehen im Regal, in der Vitrine. Hier könnte sich jeder selbst bedienen und ohne zu bezahlen gehen.

Ich drehe mich um und gehe hinaus, stehe einen Moment unschlüssig vor der Apotheke und überlege, wo die nächste ist, der ich vertraue. Da taucht aber der Apotheker auf, grüsst mich und geht vor mir in die Apotheke hinein. Ich spreche ihn darauf an, dass man sich hier ja bedienen könnte, wenn er nicht da ist und die Türe nicht abgeschlossen sei. Seine Antwort darauf war ganz simpel: alles, was ich nehmen würde, würde mir nur schaden.

Wie Recht er hat.

„Trau nie einem Araber“, sagte eine in Sharm El-Sheich lebende Westeuropäerin. Solche Pauschalverleumdungen machen mich wütend. Sie sind falsch und ungerecht.

Doch genau an diese Worte habe ich mich heute wieder erinnert. Wer solche Aussagen macht, qualifiziert sich selber.


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