Donnerstag, Dezember 06, 2012

Krawalle in Kairo

Erneut Krawalle in Kairo. Das sind wieder die Schlagzeilen, die um die Welt gehen. Wer hinter den Krawallen steht, erfährt man von den meisten Medien nicht.


Al Jazeera berichtete Frühling 2011 praktisch rund um die Uhr von den Ereignissen in Kairo. Seit die MB an der Macht sind, hält sich der Sender zurück. Warum? Qatar unterstützt die MB und Al Jazeera gehört dem Emir. Doch gestern hat Al Jazeera wieder ausführlich berichtet. Nicht nur mir fällt auf, dass die westlichen Medien mit Kritik gegenüber den Muslimbrüdern sehr zurückhaltend sind. Wie Fähnchen im Wind...

Seit die Muslimbrüder und Salafisten demonstrieren gibt es Schwerverletzte und Tote. Sie sind wieder mit Bussen herangekarrt worden und scharf bewaffnet. Oppositionelle wurden einzeln aus der Menge geschleppt, hinein in die Menge der Islamisten und dort brutal zusammen geschlagen. Muslimbrüder und Salafisten, das sind die ganz „Heiligen“, die sich hinter ihrer Religion verstecken, die ihren „demokratisch gewählten“ Präsidenten mit Gewalt verteidigen! So haben sie‘s angekündigt und sie haben ihr Wort gehalten. Was die Ägypter schon seit ein paar Tagen befürchteten, ist eingetroffen.

Wo ist der Präsident? Gestern liess er seinen Vize mitteilen, dass er zu einem Kompromiss betreffend Verfassungsstreit bereit sei. Weshalb hat er sich nicht selbst vor die Medien gestellt? Hat er Angst? Weigert er sich, die Linie der MB weiter zu vertreten? Weshalb muss er in der Krise mit dem Führungsgremium der MB eine dringliche Sitzung abhalten? Er ist doch offiziell von den MB ausgetreten!

Ägypten wird nicht von einem „demokratisch“ gewählten Präsidenten regiert, sondern von den Muslimbrüdern. Denen sind das Volk und deren Demokratie-Gelüste egal; sie wollen ihr eigenes Reich aufbauen und ausdehnen. Mit Gewalt, mit Repression, mit Diktatur. Typisch für diese Strategie:  El Baradei, Amr Moussa, Hamdeen Sabbahi und zwei weitere Personen sind angeklagt worden, sie wollten das Regime stürzen und seien Spione; das ist Staatsverrat. Die drei genannten kandidierten in den letzten Präsidentschaftswahlen und stehen der „Nationalen Rettungsfront“ vor, welche die Opposition vereint und anführt.

Die Ägypter haben die Schnauze voll von Diktatur und scheinheiligem Getue und werden nicht aufgeben.

Update: angeblich soll Mursi heute vors Volk treten.

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